Sie war eine der tragischen Figuren der Olympischen Spiele: Ski-Superstar Mikaela Shiffrin wollte in Peking eigentlich ihre nächsten Goldmedaillen einsammeln. Stattdessen folgte ein Fiasko: Aus im Slalom, Riesenslalom und in der Kombination, keine Medaillenchance im Super G und in der Abfahrt.
Shiffrin-Zukunft: Das glaubt Höfl-Riesch
Wie eine „Witzfigur“ habe sie sich gefühlt, sagte die 26 Jahre alte US-Amerikanerin nach den völlig verpatzten Spielen und fügte konsterniert hinzu: „Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn ich einfach meine Karriere beenden würde.“
So weit wird es mit großer Sicherheit nicht kommen, doch die Frage steht im Raum, ob Shiffrin die Rückschläge von Peking verkraften kann und zügig wieder in die Erfolgsspur findet. Ob sie die Energie aufbringen kann, in vier Jahren bei Olympia noch einmal anzugreifen. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Höfl-Riesch: „Mikaela ist mental sehr stark“
Davon ist Deutschlands früherer Ski-Star Maria Höfl-Riesch überzeugt. „Auch wenn es in Peking nicht so aussah – Mikaela ist mental sehr stark. Und eine außergewöhnliche Skifahrerin ist sie sowieso“, sagte Riesch bei einer Presserunde von Laureus auf SPORT1-Nachfrage und fügte hinzu: „Ich bin davon überzeugt, dass es Mikaela bei Olympia 2026 nochmal wissen will.“
Im Weltcup gönnt sich Shiffrin zunächst eine Verschnaufpause und wird die nächste Station auslassen. „Das ist die richtige Entscheidung, um den Kopf freizubekommen“, findet Höfl-Riesch, die als eine von weltweit über 60 Academy-Mitgliedern bei Laureus mit über die Vergabe der Sport-Oscars bestimmt.
Höfl-Riesch: Shiffrins Dominanz ist vorbei
Dass Shiffrin in Zukunft die Konkurrenz wieder nach Belieben beherrscht, glaubt Höfl-Riesch aber nicht. Schon vor Olympia habe sich angedeutet, dass die Zeit der ganz großen Dominanz vorbei sei.
2014 in Sotschi wurde Shiffrin mit 18 Jahren die jüngste Olympiasiegerin im Slalom. 2018 in Pyeongchang folgte ein weiterer Olympiasieg im Riesenslalom. Olympia 2026 in Mailand und Cortina d‘Ampezzo wären Shiffrins vierte Olympische Spiele. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)
Dem DSV „fehlt es in der Breite“
„Reichlich Pech“ sah Höfl-Riesch beim Team des Deutschen Ski-Verbandes. Lena Dürr, Kira Weidle und Linus Straßer waren teilweise nur hauchdünn an einer Medaille vorbeigefahren. Immerhin hatte es zum Abschluss im Team-Wettbewerb Silber gegeben. „Die einzelnen Resultate seien absolut in Ordnung“ gewesen, befand Höfl-Riesch und sieht ein anderes Problem: „Es war ein kleines Team, es fehlt in der Breite.“
Höfl-Riesch für Mindestalter bei Olympia
Ihre Forderung nach der Einführung eines Mindestalters bekräftige Höfl-Riesch mit Blick auf die 15 Jahre alte russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa: „Sie konnte mit der Situation überhaupt nicht umgehen, sie hat mir leidgetan. 15 Jahre ist einfach ein bisschen zu jung für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen, 16 wäre als Mindestalter besser.“
- Entdecke die Welt der SPORT1-Podcasts auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Google Podcast, Amazon Music, Deezer und Podigee abrufbar
Walijewa durfte wegen Dopingverdachts nur unter Vorbehalt an der olympischen Einzel-Entscheidung teilnehmen. Nach dem Wirbel um ihre Person patzte sie in der Kür und verpasste als Vierte eine Medaille. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)