Für Katharina Althaus und das deutsche Team wurde der olympische Mixed-Wettbewerb der Skispringer zur Tragödie. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Olympia: Jens Weißflog äußert sich zum Skisprung-Drama um Katharina Althaus
Weißflog zur Skisprung-Farce: „Wirft Fragen auf“
Neben Althaus wurden auch Sara Takanashi und Daniela Iraschko-Stolz disqualifiziert, mit Deutschland, Japan und Österreich gleich drei Top-Nationen ausgebremst. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
Der Olympiasieg Sloweniens vor den Außenseitern aus Russland und Kanada geriet dabei ins Hintertreffen. „Wenn man drei Top-Athletinnen rausnimmt, dann muss man sich auch mal als FIS hinterfragen. Es ist für unseren Sport einfach riesiger Mist“, polterte Horst Hüttel, Sportlicher Leiter für die Nordische Kombination und Skispringen, nach dem Wettkampf im ZDF.
Auch Skisprung-Legende Jens Weißflog sah das Treiben kritisch, wie er im Gespräch mit SPORT1 bestätigte. Zwar dürfe man den Sportlern die Medaillen nicht absprechen, diese müssten sich nicht dafür entschuldigen, „aber es spiegelt natürlich nicht den Leistungsstand wider.“
Jens Weißflog: „Das wirft schon Fragen auf“
Viel problematischer sieht der dreimalige Olympiasieger jedoch die Tatsache, dass die Athletinnen wegen Anzügen disqualifiziert werden, die zwei Tage zuvor im Einzelwettbewerb wohl noch als regelkonform abgenommen wurden. „Wenn es die gleichen Anzüge waren, wirft das schon Fragen auf“, sagte der 57-Jährige.
Die Athletinnen selbst nahm er dabei explizit von Kritik aus. Immer unter der Annahme, dass es dieselben Anzüge wie im Einzelwettbewerb waren, liege „kein Versäumnis der Sportlerinnen vor. Man geht davon aus, dass der Anzug in Ordnung ist und genau dem entspricht, was zwei Tage vorher noch regelkonform war.“ (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Weißflog widerspricht Pechvogel Althaus
Allerdings wollte er die Disqualifikations-Farce nicht so drastisch beurteilen wie Althaus selbst. “Ich finde, die haben das Damen-Skispringen zerstört“, bewertete die Silbergewinnern aus dem Einzel das Geschehen. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)
Soweit wollte Weißflog nicht gehen. „Der Sport hat sich etabliert und die Leistung wird von allen geachtet“, sagte er und fügte hinzu: „Ich will nicht sagen, dass es Werbung ist, aber diese unglückliche Geschichte setzt den Fokus auf eine Sportart, die sonst vielleicht nicht so in den Medien ist - allerdings einen unglücklichen Fokus.“