Der erste echte Wintertag sorgte bei den olympischen Spielen für einige Probleme.
Olympia: "Katastrophe", "gefährlich" - Riesenslalom sorgt für Kritik
War dieses Rennen verantwortungslos?
So wurde die Qualifikation im Slopestyle der Frauen verschoben, das Abfahrttraining der Frauen abgesagt. Die Gründe waren der massive Schneefall und die schlechte Sicht. (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Der Riesenslalom der Männer fand hingegen statt. Die Sportler kritisierten für diese Entscheidung die Verantwortlichen. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
Deutliche Worte von Feller
Besonders der Österreicher Manuel Feller nahm nach dem ersten Lauf kein Blatt vor den Mund.
„Heute ist es von den Bedingungen eher grenzwertig. Null Sicht, fast schon gefährlich. Vor allem das Ziel ist eine Katastrophe, ich weiß nicht, was sie sich da denken“, sagte Feller im ORF.
Doch damit nicht genug. „Wenn es die blauen Linie so schnell zuschneit, dass man sie nicht sieht, dann muss man das hinterfragen. Vor allem, weil wir morgen wieder schönes Wetter haben werden“, kritisierte Feller, der 2018 Teil der österreichischen Silber-Mannschaft im Teamwettbewerb war.
„Es ist nicht schön“
Mit seiner Kritik ist der 29-Jährige nicht alleine. Der Italiener Luca de Aliprandini gestand im Ziel: „Ich sehe gar nichts.“
Für den Norweger Henrik Kristoffersen sind es „ungleiche Bedingungen“, meinte aber auch: „Die Sicht ist nicht schrecklich. Es ist absolut möglich zu fahren. Aber es ist nicht schön.“
In dieselbe Kerbe schlug auch der spätere Sieger Marco Odermatt im SRF-Interview: „Es ist oben sehr hart und man sieht nichts. Das Gesamtpaket machts heute wirklich schwierig.“
Deutsche enttäuschen
All die Kritik änderte aber nichts an der Tatsache, dass beide Läufe durchgezogen wurde, auch wenn der zweite Durchgang um mehr als eine Stunde verschoben werden musste.
Am besten mit den Bedingungen kam der Top-Favorit Odermatt klar. Er siegte vor dem Slowenen Zan Kranjec (+0,14 Sekunden), der von Platz acht noch nach vorne fuhr. Mathieu Faivre sicherte sich Bronze (+1,34).
Die deutschen Riesenslalomfahrer enttäuschten hingegen. Medaillen-Hoffnung Alexander Schmid schied nach 20 Sekunden Fahrtzeit im ersten Lauf aus. Auch Linus Straßer erreichte nicht das Ziel.
„Ich bin einfach weggerutscht“, erklärte er in der ARD. Er hielt das Wetter zwar auch für grenzwertig, aber „da muss jeder durch“, so Schmid.
Immerhin schaffte es der dritte im Bunde, Julian Rauchfuß, in den zweiten Durchgang. Er wurde am Ende 20. (+6,87).
Auch Neureuther übt Kritik
ARD-Experte Felix Neureuther, der sich nach einem positiven Coronatest in Isolation befindet, sprach von einer „Enttäuschung“, nahm Schmid von der Kritik aber aus: „Er ist engagiert angefangen, dann braucht es auch etwas Glück.“
Zu den Bedingungen sagte Neureuther: „Das waren maximale Herausforderungen. Der erste Durchgang hätte so nicht gestartet werden dürfen, der zweite Durchgang war voll in Ordnung.“