Rock n‘ Roll trifft auf Curling - was auf den ersten Blick eigentlich nicht zusammenpasst, widerlegt ein Mann eindrucksvoll.
Olympia-Curler mit Kult-Optik: Matt Hamilton verfolgt ernstes Kalkül
Hinter diesem Kult steckt ernstes Kalkül
Matt Hamilton vom Team USA sticht mit seinem Aussehen und seinen Schuhen heraus und hat sich so zum Star auf Social Media entwickelt.
Sein Look mit den langen Haaren, ähnlich der eines Rockers, soll dabei aber auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen.
Extravagantes Aussehen
Nicht nur seine langen Mähne lassen ihn wie ein Außerirdischen im Curling wirken.
Er hat zahlreiche Tattoos und trägt einen dicken, buschigen Schnauzbart. Zudem sind seine Sneakers enorm bunt.
„Ich habe einfach gedacht, dass sie süß aussehen“, sagte der 32-Jährige zu seiner Schuh-Wahl. (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Wie Super Mario
Die Zeitung US Today hat den Mann aus Wisconsin zum „flysten“ (zu Deutsch: coolsten) Athleten der Spiele gekürt.
Schon bei den letzten olympischen Spielen in Pyeongchang hätte er sich diesen Titel durchaus verdient gehabt.
Damals sah er der Figur Super-Mario zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder, dass er einen eigenen Bubblehead bekam.
Auch sportlich lief es vor vier Jahren. Mit dem US-Team holte er Olympia-Gold. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)
Bunte Sneaker vom Skateboard-Weltmeister
Damals wie heute setzt Hamilton auf extravagante Sneaker.
Diesmal fiel seine Wahl auf die „What the Paul“-Edition von Nike. Die hat Skateboard-Weltmeister Paul Rodriguez entworfen.
Die Schuhe haben aber eine bestimmte Gummi-Sohle, damit er sie auf dem glatten Eis von Peking tragen kann.
Bisher bringen ihm die Schuhe aber nur bedingt Glück. Von fünf Gruppenspielen gewann er mit seinem Team erst zwei. Da wird es mit dem erneuten Olympiasieg schwierig. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
Lange Mähne für guten Zweck
Anders als in Südkorea trägt Hamilton lange Haare, die er sich in den vergangenen Monaten hat wachsen lassen. Die Verwandlung zum selbst ernannten „Sneakerhead“ hat einen ernsten Hintergrund.
Den Erlös will er der Intiative „Stache Strong“, die sich für die Forschung gegen eine besondere Art von Hirntumoren einsetzt, spenden. „Denn Krebs betrifft uns alle. In der Familie, bei Freunden oder einen selbst“, erklärte er.
Mit Kaffeemühle im Gepäck
Abseits des Curlings führt Hamilton ein eher unauffälliges Leben. Er arbeitet als Techniker für eine kleine Firma in Wisconsin, die unter anderem Elektrogeräte verkauft.
Ein paar weitere Spleens hat er aber doch: Hamilton ist Kaffee-Liebhaber. Deswegen nahm er sogar extra Kaffebohnen aus einer kleinen Rösterei aus dem US-Bundesstaat Minnesota mit. „Ich muss meinen Kaffee und meine Reise-Kaffeemühle dabei haben“, sagte er ESPN vor seiner Abreise.
Ebenfalls im Koffer befindet sich seine grüne Glücksmütze, die er bei den Spielen immer in der hinteren Hosentasche hat, zwei Flaschen scharfe Sauce, drei verschiedene Armbänder für seine Uhr und ein mysteriöses Care Paket seiner Frau, das einem selbst gemachten Adventskalender ähnelt.
Extrovertiert für den Nachwuchs
Mit seiner Art will Hamilton der Sportart zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Schließlich steht Curling eigentlich nur alle vier Jahre bei Olympia im größeren medialen Fokus.
Mit seinem extravaganten Stil will er auch den Nachwuchs zum Curling locken.
Der erneute Olympiasieg würde ebenfalls helfen - doch dieses Unterfangen gestaltet sich schwierig. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)