Während die Welt-Elite in Peking tolle Tricks vollführt, sitzt die russische Snowboarderin Olya Smeshlivaya vor dem heimischen Fernseher. (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Olympia: Russin kritisiert eigenen Verband - "Wie verdorbenes Fleisch"
Russin schießt gegen eigenen Verband
Die 31-Jährige ist dabei jedoch sehr wütend und hat auf ihrem Instagram-Kanal den eigenen Verband kritisiert.
„Gestern habe ich live im Fernsehen ein sehr wichtiges Thema angesprochen, sowohl für Snowboarder, als auch für alle Russen, die sich fragen, warum sich in diesem Jahr fast niemand für die Olympischen Spiele in den Disziplinen Big Air, Slopestyle und Halfpipe qualifiziert hat“, beginnt sie ihren Eintrag, ehe die dreifache russische Meisterin zum Rundumschlag ausholte. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
„Wie verdorbenes Fleisch“
2014 wollte sie bei den olympischen Spielen in Sotschi und damit in ihrem Heimatland an den Start gehen. Doch es kam anders, als erwartet. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
„2013 habe ich mich am Knie verletzt. Buchstäblich in der nächsten Minute schickte mir der Verband einen offiziellen Brief, in dem stand, dass ich nicht mehr Teil der Mannschaft sei“, schildert sie.
Das sorgt bei ihr für großes Unverständnis. „Ich hatte keinerlei Unterstützung von ihrer Seite, sie haben mich abgeschrieben wie verdorbenes Fleisch“, kritisiert sie.
Comeback gelingt - doch sie verzichtet auf Olympia
Die Russin lässt sich davon aber nicht unterkriegen. Sie zahlt die Reha selbst und kämpft sich danach wieder zurück.
Somit ist sie plötzlich auch wieder für den Verband interessant. „Als mein ehemaliger Trainer mitbekommen hatte, dass ich mich erholt hatte, rief er mich an. Und sagte mir, dass ich an den russischen Meisterschaften teilnehmen könne, mich vorher aber von den Ärzten untersuchen lassen sollte. Er hat sich plötzlich wieder für mich als Sportlerin interessiert“, schreibt sie.
Doch die Frau von der Krim lässt sich auf dieses Spielchen nicht ein. Stattdessen sagt sie ihm deutlich die Meinung. „Ich habe eine starke Persönlichkeit und habe ihm gesagt, was ich davon halte“, erklärt sie.
Zum Abschluss kritisiert sie dann nochmal die Verbandsspitze: „Die Verantwortlichen für die Entwicklung des Snowboard-Sports in unserem Land denken nicht an die Sportler. Obwohl ich sicher bin, dass finanzielle Mittel bereitgestellt werden.“
Smeshlivaya selbst hat mit dem Profi-Sport abgeschlossen. Sie fährt nur noch zum Spaß Snowboard.