Am Montag blickt die Welt mit Spannung auf den internationalen Sportgerichtshof CAS. Hier wird entschieden, ob das russische Wunderkind Kamila Walijewa bei den Olympischen Spielen von Peking weiter im Einzelwettbewerb des Eiskunstlauf antreten darf.
Olympia: Trainerin von Wunderkind Kamila Walijewa spricht - und stellt Doping-Test in Frage
Umstrittene Trainerin bricht Schweigen
Die hochbegabte Athletin seht unter Dopingverdacht, nachdem ihr Ende Dezember bei einem positiven Dopingtest die verbotene Substanz Trimetazidin nachgewiesen wurde. Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA hatte die 15-Jährige zunächst suspendiert, wenig später wurde die Entscheidung aber zurückgenommen. Unter anderem das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte dagegen Einspruch eingelegt. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Nun meldete sich die ins Zwielicht gerückte Trainerin Eteri Tutberidse zu Wort - und beteuerte dabei die Unschuld ihrer Athletin. „Ich will betonen, dass ich absolut sicher bin, dass Kamila unschuldig und sauber ist“, wird sie vom englischen Guardian zitiert.
Walijewa-Trainerin bezieht Stellung
„Für uns ist das kein Theorem, sondern ein Axiom, das nicht bewiesen werden muss“, erklärte sie weiter: „Wir sind bei unseren Sportlern, in der Not und in der Freude, bis zum Ende“. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)
Die Verhandlungen vor dem CAS werden am Sonntag geführt, eine Entscheidung soll am Montag stattfinden. Walijewa hatte zu Beginn der Spiele für Verzücken gesorgt, als sie mit ihren russischen Kollegen im Teamwettbewerb Gold geholt hatte.
Vor der Siegerehrung war aber der positive Dopingtest eines schwedisches Labors ans Licht gekommen. In der öffentlichen Wahrnehmung rückte zuletzt Tutberidse immer mehr in den Mittelpunkt. Sie ist für ihre fragwürdigen Methoden bekannt, in Russland trendete der Hashtag #shameonTutberidse. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
Der als Doping-Experte international renommierte Investigativ-Reporter Hajo Seppelt berichtete in der ARD zudem, dass bei von Tutberidse verantworteten Trainingslagern „Pillendöschen“ mit unklarem Inhalt an Athletinnen und Athleten verteilt worden seien - und dass in Walijewas Umfeld auch der mit einer Vier-Jahres-Dopingsperre vorbelastete Medizinberater Filipp Shvetskyi gearbeitet hätte.
Fataler Zufall bei Doping-Test?
In einem Interview mit dem russischen Channel One stellte die Trainerin derweil in Frage, warum der positive Test erst so spät bekannt gemacht wurde. (Hintergrund: Ein Corona-Ausbruch in dem Labor soll für die Verzögerung verantwortlich sein). (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Tutberidse: „Das ist entweder ein fataler Zufall, oder ein sehr kompetenter Plan. Ich hoffe wirklich, dass unsere Führer uns nicht fallen lassen, unsere Rechte verteidigen und unsere Unschuld beweisen.“