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Dieses Beben erschüttert die Sport-Nation Frankreich

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Dieses Beben erschüttert die Sport-Nation Frankreich

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Beben erschüttert Sport-Frankreich

Aufruhr im Gastgeberland der Spiele von Paris: Brigitte Henriques ist als Präsidentin des französischen Olympischen Komitees (CNOSF) zurückgetreten. Ein heikler innerer Konflikt war vorausgegangen.
Frankreichs zurückgetretene Verbandspräsidentin Brigitte Henriques mit Olympia-Cheforganisator Tony Estanguet
Frankreichs zurückgetretene Verbandspräsidentin Brigitte Henriques mit Olympia-Cheforganisator Tony Estanguet
© IMAGO/PanoramiC
SPORT1
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von SPORT1

Nur 14 Monate vor den Sommerspielen in Paris ist Brigitte Henriques als Präsidentin des französischen Olympischen Komitees (CNOSF) zurückgetreten - es ist das vorläufige Ende eines Machtkampfs, das den französischen Sport schwer erschüttert hat.

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Die 52-Jährige ist seit längerer Zeit in einen massiven Zwist mit dem früheren Generalsekretär Didier Seminet verstrickt, auch mit ihrem Vorgänger Denis Masseglia liegt sie über Kreuz.

Die frühere Fußball-Nationalspielerin Henriques (geboren: Brigitte Olive) war erst 2021 ins Amt gewählt worden, als erste Frau an der Spitze des französischen Sports. Inmitten der Verwerfungen war sie zwischen Oktober und Dezember 2022 für zwei Monate krankgeschrieben.

Das CNOSF ist nicht zu verwechseln mit dem Pariser Organisationskomitee, das der frühere Kanu-Olympiasieger Tony Estanguet leitet.

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Ex-Fußballerin Henriques inmitten schwerer Turbulenzen

Ihrem Ex-Generalsekretär Seminet warf Henriques im vergangenen Herbst „psychologische Gewalt“ vor, Seminet wurde in einer außerordentlichen Sitzung der CNOSF-Spitze aus dem Amt gewählt. Henriques hat das IOC auch zu einer internen Untersuchung gegen Seminet aufgefordert.

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Seminet hat die Vorwürfe zurückgewiesen und eine Verleumdungsklage eingereicht. „Ich bin aus allen Wolken gefallen“, hatte er im vergangenen November dem Fachmedium Inside the Games erklärt: Er habe „nicht das kleinste Bisschen Erklärung dafür bekommen“, worauf die Anschuldigungen gründeten.

Henriques wiederum sieht sich seit ihrer Wahl einer „Destabilisierungskampagne“ ausgesetzt, bei einer Pressekonferenz im vergangenen Monat sprach ihr Anwalt Arash Derambarsh von systematischen „Falschinformationen und Lügen“, die über seine Klientin in Umlauf gebracht würden. Nun hat Henriques von sich aus einen Schlussstrich gezogen.

Amelie Oudea-Castera, Frankreichs Sportministerin in der Regierung von Emmanuel Macron reagierte betrübt auf Henriques‘ Rücktritt: „Es gab heute keine Gewinner“, zitiert sie die Nachrichtenagentur AFP, sie hoffe, dass sich die Angelegenheit zu einem „Sieg der Ethik und Demokratie“ entwickle. Für kommende Woche hat sie ein Treffen mit der Führung des CNOSF anberaumt.

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Ex-Fechterin Astrid Guyart übernimmt

Die jetzige Generalsekretärin Astrid Guyart übernimmt zunächst die Amtsgeschäfte, „innerhalb der nächsten drei Monate“ soll ein neuer Präsident gewählt werden, wie es in einer CNOSF-Mitteilung hieß.

Die 40 Jahre alte Guyart hat denselben sportlichen Hintergrund wie IOC-Chef Thomas Bach: Sie hat als Fechterin zahlreiche WM- und EM-Medaillen mit dem Florett gewonnen, 2022 war sie noch Teil des französischen Silber-Teams.

Henriques‘ Abgang ist das nächste Kapitel einer zuletzt sehr intensiven Geschichte von Turbulenzen an der Spitze des französischen Sports: Erst vor wenigen Monaten war auch Fußballverbands-Präsident Noel Le Graet nach Vorwürfen sexueller Belästigung und Mobbings zurückgetreten. Auch im Rugby, Turnen und Tennis gab es in jüngster Zeit Verbands-Skandale.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)