Den Beweis dafür, dass man seine Träume nie aufgeben sollte, liefern zwei Tischtennisspielerinnen im Vorfeld von Olympia 2024. Sie werden bei den Olympischen Spielen in fortgeschrittenem Sportler-Alter ihr Olympia-Debüt feiern. Die Chilenin Zhiying Zeng, 58 Jahre alt, und die 44-Jährige Kroatin Ivana Malobabic haben sich für den Einzelwettbewerb qualifiziert.
Olympia-Debüt mit fast 60 Jahren
Zeng wurde in China geboren und dort im Jahr 1983 für die Nationalmannschaft berufen. Allerdings hatte sie mit der Einführung der „Zwei-Farben-Regel“ Probleme und beendete bereits 1986 im Alter von nur 20 Jahren ihre Karriere. Sie erzählte The Guardian: „Die Regel hat mein Spiel zerstört. Ich fühlte mich schwach, psychisch und technisch.“ Anschließend zog sie nach Nord-Chile, wo sie heute eine Möbelfirma besitzt.
Covid-19 Grund für die Tischtennis-Rückkehr
Erst im Mai dieses Jahres sicherte sich Zeng ihren Platz für die Olympischen Spiele, nachdem sie eine Reihe von Turnieren gewann und damit unter die besten acht Tischtennisspielerinnen in der Region Nord- und Südamerika kam.
Auch wenn sie zwischendurch immer mal wieder zum Schläger griff, bis zur endgültigen Rückkehr zu dem Sport, mit dem sie als Kind anfing, dauerte es bis zur Corona-Pandemie. Während des Lockdowns kaufte sie sich eine Tischtennisplatte und spielte täglich mehrere Stunden. Nach der Aufhebung des Lockdowns meldete sich sie aus Spaß für ein paar Turniere an – die sie allesamt gewann.
Vergangenes Jahr schaffte sie den Sprung in die chilenische Nationalmannschaft. In der Vorbereitung auf Paris trainierte sie drei Stunden am Tag, fünf Tage in der Woche. Zeng würde gerne häufiger trainieren, allerdings lässt dies ihr Körper nicht zu: „Wenn du jung bist, tut dir nichts weh. Jetzt bekomme ich Schulter-Schmerzen, wenn ich zu lange spiele.“
„Überglücklich“ über Olympia-Qualifikation
Die 44-jährige Kroatin Malobabic hatte auch nach dem vorläufigen Ende ihrer internationalen Karriere - 2001 spielte sie vorerst zum letzten Mal für die kroatische Nationalmannschaft - weiter Tischtennis gespielt.
„Ich trainierte und spielte regelmäßig für meinen Verein, aber ich spielte nicht für die Nationalmannschaft. 2017 lud mich Kroatien ein, ihnen bei der Qualifikation für die Europameisterschaft zu helfen, und so begann langsam meine zweite Karriere“, erzählte sie ETTU.
Malobabic qualifizierte sich aufgrund ihrer guten Position im ITTF-Ranking für Paris. Sie sei „überglücklich, dass ich mich für die Olympischen Spiele qualifiziert habe“, erzählte die Kroatin.
Auch wenn die Medaillenaussichten eher gering sind, so ist allein die Teilnahme für die beiden Sportlerinnen die Erfüllung eines großen Traums.