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Olympia 2024: "Irgendwas ist komisch heute" - Ein Olympia-Spiel wie in der D-Jugend

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Ein Olympia-Spiel wie in der D-Jugend

Die deutschen Handballer glänzen bei Olympia trotz ungewohnt früher Anwurfzeit auch gegen Japan. Wann der Wecker klingelte, wie sich die Spieler vorbereiteten - und was ihnen einen besonderen Push gab.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft besiegt Japan im letzten Spiel vor Olympia in Paris mit einer teilweise herausragenden Leistung. Es ist der dritte Sieg im dritten Test - und schürt weiter die Medaillenträume.
Jonas Nohe
Die deutschen Handballer glänzen bei Olympia trotz ungewohnt früher Anwurfzeit auch gegen Japan. Wann der Wecker klingelte, wie sich die Spieler vorbereiteten - und was ihnen einen besonderen Push gab.

Der eine oder andere deutsche Handballer fühlte sich am Montagmorgen in Paris wieder in Kindheitstage zurückversetzt: Ein Spiel um 9 Uhr morgens, das hatten einige zuletzt im D-Jugend-Alter erlebt - nur, dass diesmal im zweiten Gruppenspiel bei den Olympischen Spielen gegen Japan deutlich mehr auf dem Spiel stand.

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Einfach, darin waren sich nach dem souveränen 37:26-Erfolg alle einig, war es am Morgen für keinen gewesen, aus dem Bett zu kommen. Kein Wunder, schließlich hatte der Wecker bereits um 4.30 Uhr geklingelt, wie unter anderem Bundestrainer Alfred Gislason und Spielmacher Juri Knorr berichteten.

„Irgendwas ist komisch heute“

„Das ist schon unangenehm. Wenn du dann hier in der Kabine sitzt, guckst auf die Uhr, und es ist 7 Uhr, dann denkst du dir auch: Irgendwas ist komisch heute“, meinte Knorr lachend.

Bis dahin hatten die Spieler schon ein kleines Gymnastik-Programm absolviert, zusammen gefrühstückt und waren dann in Richtung Halle aufgebrochen - mit einer großen Portion Ungewissheit im Gepäck. „Wir wussten nicht, wie es sich auswirken würde“, gestand Gislason ganz offen, aber es habe „Gott sei Dank alles sehr gut geklappt. Es ist trotzdem ganz gut, dass wir nicht viele dieser sehr frühen Spiele haben.“

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Durchstarter Renars Uscins

Für die verbleibenden Gruppenspiele gegen Kroatien (Mittwoch, 11.00 Uhr), Spanien (Freitag, 16 Uhr) und Slowenien (Sonntag, 14 Uhr) müssen seine Schützlinge nicht so früh aus den Betten - wobei die Uhrzeit zumindest einem überhaupt nichts auszumachen schien. Renars Uscins hatte nach 3:44 Minuten Spielzeit beim Stand von 4:0 für Deutschland bereits drei Tore erzielt und das vierte durch Knorr zudem vorbereitet. Nach etwas mehr als zehn Minuten waren es bereits fünf Treffer, kurz nach der 20. Minute schon deren sieben.

Anders als bei Gislason und Knorr hatte der Wecker bei Uscins nach eigener Aussage erst um 4.50 Uhr geklingelt. Ob es die zusätzlichen 20 Minuten Schlaf oder die eineinhalb morgendlichen Kaffees waren, von denen der 22-Jährige berichtete, das Rückraum-Ass vom TSV Hannover-Burgdorf wirkte in jedem Fall besonders aufgeweckt.

Nichtsdestotrotz nahm auch er die frühe Anwurfzeit als große Herausforderung und sogar als potenzielles Risiko wahr: „Du musst schon wirklich aufpassen, dass du gut aufgewärmt bist, weil sonst die Verletzungsgefahr einfach groß ist, wenn du da halbmüde aufs Spielfeld gehst und Handball spielst.“

„Sehr gute Abwehr, ein überragender Andi“

Diesen Fehler aber schien keiner der deutschen Spieler begangen zu haben - ganz im Gegenteil: Auch abgesehen vom herausragenden Uscins wirkten ab der ersten Sekunde alle Mannschaftsteile hellwach. „Ich war sehr froh über die erste Halbzeit und überhaupt, dass die Jungs um 9 Uhr so gut loslegen konnten.

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„Es war wirklich eine überragende erste Halbzeit“, lobte auch Bundestrainer Gislason: „Sehr gute Abwehr, ein überragender Andi (Torwart Andreas Wolff, Anm. d. Red.), wie zuletzt auch. Auch im Angriff haben wir gegen verschiedene Deckungsformationen der Japaner sehr, sehr gut gespielt. Juri hat das überragend geleitet, aber die anderen haben auch sehr stark gespielt.“

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Deutschland-Fans als Faktor

Ein entscheidender Faktor waren dabei laut den Spielern auch die Fans auf den Rängen, von denen viele in Deutschland-Farben gekleidet waren. „Dann kommst du in die Halle und die Halle ist voll - und du denkst dir: Okay, krass, um 9 Uhr sind die Leute hier und wollen uns zugucken“, schwärmte Knorr von der Unterstützung: „Dann freust du dich einfach und bist motiviert - und das hat uns sicherlich von Anfang an auch gepusht.“

Teamkollege und Frühstarter Uscins stimmte ihm da uneingeschränkt zu: „Das gibt einem nochmal einen Adrenalin-Kick, nochmal einen Push. Wenn du dann so gut ins Spiel kommst und dann eine Drei-, Vier-Tore-Führung hast, dann bist du auf einmal da, bist wach - und vergisst, dass es 9 Uhr ist.“