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Olympia: Wenn man schon abtritt, dann so!

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Ein letztes Aufleuchten

Die Karriere von Angelique Kerber endet bei Olympia in Paris mit einem Knalleffekt. Die große Kämpferin wird eine Lücke hinterlassen.
Boris Becker besucht das deutsche Haus bei den Olympischen Spielen in Paris. Dort spricht er über das letzte Karriere-Turnier von Angelique Kerber und seinen Olympia-Sieg 1992 mit Michael Stich.
hluhmann
Die Karriere von Angelique Kerber endet bei Olympia in Paris mit einem Knalleffekt. Die große Kämpferin wird eine Lücke hinterlassen.

„Ich habe alles auf dem Platz gelassen.“ Angelique Kerber sagt diesen Satz so gut wie immer nach ihren Spielen. Aber es ist keine Floskel. Es ist eher ein Mantra, das sie mit Leben füllt. Gefüllt hat, muss man jetzt sagen.

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Denn seit 17.19 Uhr am Mittwochabend ist Kerbers Karriere vorbei. Und es war ein Ende mit Knalleffekt! 3:04 Stunden hatte sich die 36-Jährige gegen die fast 15 Jahre jüngere Chinesin Zheng Quinwen gewehrt, gegen das Aus bei Olympia in Paris.

Mit letzten Kräften hatte Kerber drei Matchbälle abgewehrt und die Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier zu Jubelstürmen wie in einem Fußball-Stadion animiert, ehe sie den Ball beim vierten Matchball mit ihrer Vorhand ins Netz schlug.

Olympia, das war nochmal ein letztes Aufleuchten, das viel von dem widerspiegelte, was Kerber ausgemacht hat. Der Paukenschlag zum Auftakt gegen Japans Topspielerin Naomi Osaka. Der Arbeitssieg in der sogenannten Löwengrube gegen die Rumänin Jaqueline Cristian. Die Hitzeschlacht gegen die Kanadierin Leylah Fernandez. Und schließlich das dramatische Ende in einem epischen Thriller. Wenn man schon abtritt, dann so!

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Kerber mit dem Boxer-Herz

Noch einmal hat Kerber das gezeigt, was sie stets ausgezeichnet hat: ein großes Kämpferherz. Wie ein Boxer, der dann am härtesten zurückschlägt, wenn er in den Seilen hängt.

Auf dem Platz, nach dem letzten Ballwechsel ihrer Karriere, wirkte Kerber gefasst. Später, bei ihren ersten Interviews im TV und in der Mixed-Zone, kamen ihr dann doch ein paar Tränen. Doch der Zeitpunkt ihres Abtritts ist gut gewählt. Kerber konnte noch einmal zeigen, dass sie mit Top-Spielerinnen mithalten, ja sie sogar schlagen kann.

SPORT1-Redakteur Holger Luhmann kommentiert den Abschied von Angelique Kerber
SPORT1-Redakteur Holger Luhmann kommentiert den Abschied von Angelique Kerber

Aber die nächste und übernächste Generationen an jungen, starken Gegnerinnen sind längst da. Auch privat ist der Schritt nachvollziehbar. Kerber hat ab jetzt mehr Zeit, sich um ihre ein Jahr alte Tochter zu kümmern.

Kerber hat viel gewonnen in ihrer Karriere: drei Grand-Slam-Titel, Olympia-Silber - am 12. September 2016 war sie als erste Deutsche nach Steffi Graf Nummer 1 der Welt. Sie wird eine Lücke hinterlassen, aber in bester Erinnerung bleiben!