Alexander Zverev erkundete das olympische Dorf auf dem Fahrrad, ein Großteil des deutschen Teams hat sich in der neuen Heimat für die nächsten Wochen schon etwas eingelebt. Und der Grundtenor fällt nach den ersten Tagen positiv aus.
Probleme im Olympiadorf! "Genau über einer Disco"
Das sind die Probleme im Olympiadorf
Ein paar Probleme gibt es trotzdem. Die Schwimmer monierten die fehlenden Klimaanlagen in den Zimmern. Schwedens Olympia-Pressechef Lars Markusson verwies auf das deutsche Teamhaus und sagte: „Wirklich schöner Seeblick, aber leider genau über einer Disco. Die Deutschen sind ein wenig unzufriedener.“
Olaf Tabor, Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft, wollte dies so nicht stehen lassen. „Die Lautstärke ist ein Stück der Verdichtung im Dorf geschuldet“, sagte Tabor SPORT1 und fügte hinzu: „Es gibt ein paar Teams, die gerne und gut feiern. Wenn die dann vor dem Haus der deutschen Delegation vorbeikommen, dann wird es auch mal etwas lauter.“
Fehlende Klimaanlagen ein Problem?
Unruhe, dass die deutsche Medaillenjagd durch nächtliche Ruhestörung beeinträchtigt wird, empfindet Tabor nicht. Die fehlenden Klimaanlagen sieht er ebenso nicht als Problem.
„Es gibt zwar keine Klimaanlagen in den Gebäuden aber es gibt eine Klimatechnik, die dafür sorgt, dass durch kühle Böden und Decken mit Wasser der Seine die entsprechende Kühlung hergestellt werden kann“, erklärte Tabor auf SPORT1-Nachfrage.
Man habe die Zusicherung, dass eine notwendige Kühlung bis Temperaturen über 30 Grad funktioniere, ansonsten seien die Athleten „selber aufgefordert, tagsüber die Sonne draußen zu halten“.
Ein neuer Stadtteil für das Dorf
Das olympische Dorf im neu entstandenen Stadtteil Saint-Denis rühmt sich damit, nach modernsten Nachhaltigkeitsstandards gebaut worden zu sein.
Das Dorf verfügt über etwa 40 mehrstöckige Teamhäuser für die 9.000 Athletinnen und Athleten, eine große Sporthalle, ein überdimensionales Fitnessstudio, Trainingsplätze für verschiedene Sportarten, einen Beachclub, Gebetsräume, Friseur oder gar eine Kinderkrippe.
Die Mensa mit 3.300 Plätzen und sechs verschiedenen Essbereichen bietet Speisen aus aller Welt, es gibt sogar Gerichte auf Sterneniveau vom deutschen Chefkoch Philipp Würz. Pikante Zutat: Die Kondomspender sind mit rund 220.000 Exemplaren üppig bestückt.
Schwedinnen klagen über Matratzen
Die aus Gründen der Nachhaltigkeit aus Pappkartons bestehenden Betten stoßen auf unterschiedliche Gegenliebe. Aus dem deutschen Team waren bislang keine Klagen zu hören.
Anders gestaltet sich die Situation bei den Schweden. Da etwa die Handballerinnen über zu harte Matratzen klagten, wurde kurzerhand weicherer Ersatz aus der Heimat besorgt – vom bestens bekannten Möbelhaus Ikea.