Nach dem olympischen Zehnkampf war Niklas Kaul niedergeschlagen. Nach einem sehr schwachen Auftritt am ersten Wettkampftag konnte er auch nicht ansatzweise in den Medaillenkampf eingreifen und vergoss schließlich bittere Tränen nach seinem achten Platz.
Olympia 2024: Emotionales Statement von Zehnkampf-Star
„An meinen Erwartungen zerbrochen“
Auch Tage nach dem Wettkampf wirkt Olympia bei Kaul nach - und der 26-Jährige äußert sich emotional. „Für mich war es mental der schwierigste Zehnkampf meiner Karriere“, schrieb der gebürtige Mainzer am Montag auf Instagram.
Für ihn besonders tragisch: „Ich bin in diesen Wettkampf gegangen, um Bestleistung zu machen und bin gerade am ersten Tag auch an meinen eigenen Erwartungen zerbrochen“, postete er in seinem Statement.
Kaul: „... dieser Weg nicht mein Weg“
Er gesteht sich dabei ein, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. „Nach einem halben Jahr als ‚Sportprofi‘, muss ich für mich jetzt das Fazit ziehen, dass dieser Weg nicht mein Weg ist. Mir fehlt der Ausgleich zum Sport, der Spaß an der Bewegung und die Lockerheit. Die positiven Effekte, welche ich mir von dem vollen Fokus auf den Sport versprochen habe, sind davon leider überlagert worden“, bekennt Kaul.
Am Ende sei er froh, sich durch den Zehnkampf gekämpft zu haben, „auch wenn ich mehrfach die Spikes in die Ecke werfen wollte“.
Doch inzwischen scheint Kaul den Kopf auch wieder hochgenommen zu haben und positiv in die Zukunft zu blicken. „Mit ein bisschen Abstand kann ich heute auch sagen, dass ich meinen Frieden mit dem Wettkampf gemacht habe. Olympische Spiele sind und bleiben etwas Besonderes und ich bin stolz meinen ersten olympischen Zehnkampf beendet zu haben.“
Zehnkampf-Star will sich Spaß zurückholen
Mit emotionalen Worten bedankt der Weltmeister von 2019 sich zudem bei allen seinen Fans, die im Stadion oder am Fernseher mitgefiebert hätten, außerdem bei seinem Team. Am Ende schreibt er: „Jetzt mach ich erstmal ein bisschen Pause und dann hole ich mir den Spaß am Zehnkampf zurück!“
Kaul landete am Ende des Wettkampfs mit 8445 Punkten auf Platz acht, während Deutschlands Gold-Hoffnung Leo Neugebauer Olympia-Silber gewann.
Bereits unmittelbar nach dem Zehnkampf hatte Kaul sich niedergeschlagen gezeigt und davon gesprochen, dass bereits nach den ersten beiden Disziplinen sein „mentales Kartenhaus in sich zusammengestürzt“ sei.