Von Marcus Friedrich
Phil Ivey bei der World Series of Poker
Superstar Ivey führt beim Main Event
6683 Pokerspieler starteten beim Main Event der World Series of Poker in diesem Jahr.
1864 Pokerspieler werden am dritten Tag wieder ins Rio All-Suite Hotel and Casino zurückkehren.
Und ein Superstar wird das Feld am dritten Tag anführen.
Phil Ivey hat an den ersten beiden Tagen 505.000 Chips gesammelt und ist der Mann, den es von nun an zu schlagen gilt.
Ivey behält die Ruhe
Klar ist natürlich auch, dass ein Chiplead nach dem zweiten Tag noch keinen Champion gemacht hat, aber der zehnfache Bracelet-Sieger präsentiert sich nach seinem Sieg im Event 50 weiter in herausragender Form, dominiert seine Tische und scheint komplett fokussiert zu sein.
In typischer Weise saß der 38-Jährige am Tisch und behielt auch in nervenaufreibenden Situationen die Ruhe.
In einer kritischen Hand floppte der "Tiger Woods of Poker" einen Drilling Sechser und war gegen zwei Gegner All-In und riskierte einen großen Teil seiner Chips.
Ungläubiger Superstar
Der Schweizer Fabian Scherle war mit ein Paar Königen meilenweit zurück und musste auf ein mittelgroßes Wunder hoffen.
Lazaro Hernandez hatte die bestmögliche Hand mit einer Straight gefloppt, war aber trotzdem nervös. "Ich glaube ich geh gleich nach Hause", sagte Hernandez.
Ivey antwortete ungläubig, nachdem er die Karten vom Gegner gesehen hatte. "Wieso sagst du, du gehst nach Hause. Du hast die Nuts."
"Weil du Phil Ivey bist", antwortete Hernandez. Und er behielt recht. Auf dem River pairte sich das Board und Ivey eliminierte mit seinem Full House beide Gegner.
Fokussiert und motiviert
Typisch Ivey gab es während oder nach der Hand keine Regung, geschweige denn eine große Siegergeste. Er stapelte seine Chips und fokussierte sich auf die nächste Hand.
Diese stoische Ruhe sowie der Respekt der Gegner vor einem übermächtigen Phil Ivey machen ihn, obwohl es noch früh im Turnier ist und noch acht Tage zu gehen sind, zu dem Topfavoriten.
Ivey scheint auf einer Mission. Über 21 Millionen Dollar an Turniergewinnen, zahlreiche Titel bei der WSOP, WPT oder bei High-Roller-Turnieren sowie Millionen-Gewinne in Online- und Live-Cashgames sind eine herausragende Bilanz.
Nicht umsonst zählt er seit Jahren zu den besten Spieler der Welt. Und nicht wenige Pokerprofis sagen, zu dem Besten der Welt.
Viele ehemalige Champions raus
Doch der Main-Event-Titel fehlt Ivey noch.
Und so scheint es, dass er nach 2009 (7.) und 2003 (10.) seinen nächsten Main-Event-Run anstrebt.
Und während Ivey fleißig Chips sammelte mussten am zweiten Tag zahlreiche World Champions nach Hause gehen.
Für Joe Cada, Berry Johnston, Joe Hachem, Scott Nguyen und Phil Hellmuth ist die Mission zweiter Titel früh vorbei.
Einige Deutsche gut im Rennen
Bester Deutscher ist nach dem Tag zwei, der in drei Teile gesplittet war, Jonas Kronwitter mit 300.500 Chips auf Rang 22.
Neben Phil Ivey und Kronwitter sind aber noch zahlreiche Bracelet-Sieger und Top-Profis im Rennen: John Hennigan (342,700), Daniel Alaei (228,300), Haralabos Voulgaris (164,700), John Juanda (133,700), Jake Cody (80,000) sowie Daniel Negreanu (39,800) und Barry Greenstein (113,500) vom TEAM POKERSTARS werden an Tag drei versuchen weiter Chips zu erspielen oder ihren kleinen Stack erst einmal aufzubauen.
Ivey wird mit seinem Monsterstack sicher auch dann nicht nachgeben und auch bei anderen Pokerprofis oder seinen Freunden keine Gnade zeigen.
Denn der Mann ist auf einer Mission.
SPORT1 zeigt die Top-Ten-Chipcounts und die besten fünften Platzierungen der Deutschen nach dem zweiten Tag:
1. Phil Ivey: 505.000
2. Timothy Stansifer: 481.500
3. Raul Mestre: 477.900
4. Thomas Cannuli: 407.800
5. Morgan Popham: 407.600
6. Tony Ruberto: 402.700
7. Joe Kuether: 401.200
8. Peter Neff: 389.200
9. Isaac Baron: 387.200
10. Steve Tripp: 380.400
22. Jonas Kronwitter: 300.500
108. Thomas Dietl: 205.500
141. Severin Kock: 191.000
147. Christophe Gross: 189.600
158. Arpad Balazs: 185.100