Bei der $10.400 WPT World Championship wurde in der vergangenen Nacht in einer wahren Marathonsitzung die sechs Finalisten ermittelt. Der fünfte Spieltag endete erst gegen 4:30 Uhr morgens Las Vegas Ortszeit und hatte einiges zu bieten.
Drama um Daniel Negreanu
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37 Spieler kehrten in den Pokerroom des Wynn Las Vegas zurück und gleich zu Beginn platze der Traum von Wojtek Barzantny aus Kaiserslautern. Er war von Platz 23 in den Spieltag gestartet, musste seinen Platz aber nach wenigen Händen auf Platz 36 für $99.600 Preisgeld räumen. Die Bustouthand wurde leider nicht dokumentiert.
Nicht viel besser lief es bei Igor Kurganov. Er büßte früh die Hälfte seines Stacks gegen Colton Blomberg ein, war etwas später mit A♥️K♣️ gegen Q♥️Q♦️ des US-Amerikaners All-in und zog auf A♥️6♦️5♣️J♥️9♥️ den Kürzeren. Platz 31 brachte dem 34-Jährigen ein Preisgeld in Höhe von $119.300 ein.
Besonders im Fokus stand aber Daniel Negreanu, der auf dem Weg war gleich mehrere neue Meilensteine in seiner Karriere zu erreichen: Platz zwölf, um Carlos Mortensen als Nummer eins im WPT Main Tour Leaderboard abzulösen, Platz sechs, um Mortensen auch von der Spitze der WPT All-Time Money-List zu verdrängen, Platz 14, um die Marke von $50 Millionen an Turnierpreisgeldern zu knacken, und natürlich WPT-Titel Nummer drei.
Am Ende verpasste Negreanu alle vier Marken und der Abgang war mit jeder Menge Drama verbunden. Der Kanadier hatte den Pot am Button mit 2♣️2♠️ und 800.000 Chips eröffnet und callte die 3-Bet von Lucas Foster auf 2.300.000, der im Big Blind K♥️K♦️ gefunden hatte.
Auf 10♣️4♣️2♦️ floppte Negreanu ein Set und es gingen weiter 2.500.000 Chips pro Spieler in den Pot. Nach der 10♠️ am Turn snap-callte der sechsfache WSOP Barcelet-Gewinner schließlich mit einem Full House zum All-in. Nur vier Outs musste „Kid Poker“ fürchten, die letzten zwei Tens und die letzten zwei Kings im Deck. Und tatsächlich drehte der Dealer am River den K♠️ zum besseren Full House für Foster um, sodass Negreanu eine brutale Bruchlandung erlebte.
„Ich habe es gefühlt. Ich habe es in meinen Knochen gefühlt“, haderte Negreanu beim Verlassen des Tisches. „Ich fühle es immer und ich wünschte es wäre nicht so.“
Im Gegensatz dazu setzte der Brite Benny Glaser seinen Lauf unvermindert fort. An der Bubble zum Finaltisch schickte der vierfache Bracelet-Gewinner Rami Owera auf Platz zehn an die Rail und lag zu neunt mit 108.900.000 Chips klar vor Foster (51.100.000) und dem Rest des Feldes in Führung.
Bis die sechs Spieler feststanden, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um den WPT-Titel und $4.146.400 spielen werden, dauerte es dann aber noch vier weitere Level.
In diesem Zeitraum baute Glaser seinen Stack phasenweise auf über 160 Millionen Chips aus, während Foster im Klassement deutlich zurückfiel.
Am besten lief es dann aber bei Eliot Hudon, der zunächst Michael Rocco ($429.000) auf Platz neun vom Tisch nahm und letztlich auch die letzte Hand des Abends mit A♦️Q♣️ gegen 9♣️9♠️ von Foster gewann. Für Foster war das Turnier damit auf Platz sieben für $704.000 Preisgeld beendet.
Hudon dagegen baute seinen Stack auf 80.800.000 Chips aus und ist somit der große Herausforderer von Glaser, der es auf 133.600.000 bringt. Aber vielleicht sorgt ja auch einer der vier Shorstacks für die große Überraschung.
Die Auflösung gibt es am Dienstag ab 16 Uhr Ortszeit Las Vegas (0 Uhr deutscher Zeit) an televised Final Table.
Das Line-Up zum Finale:
Seat 1: Frank Funaro - 21.100.000 (13 BB)
Seat 2: Jean-Claude Moussa - 19.000.000 (12 BB)
Seat 3: Adam Adler - 27.200.000 (17 BB)
Seat 4: Colton Blomberg - 14.000.000 (9 BB)
Seat 5: Benny Glaser - 133.600.000 (83 BB)
Seat 6: Eliot Hudon - 80.800.000 (51 BB)
Die Payouts zum Finale:
1st: $4.146.400*
2nd: $2.830.000
3rd: $2.095.000
4th: $1.608.000
5th: $1.301.000
6th: $1.001.050