Das erste Gastspiel der größten europäischen Turnierserie auf Zypern war ein großer Erfolg. Beim $5.300 EPT Main Event gingen 896 Spielerinnen und Spieler an den Start, zusätzliche 424 Re-Entries schraubten den Preispool auf $6.402.000.

Mit Yannick Schumacher schaffte auch ein deutscher Pro den Sprung an den Final Table. Der 26-Jährige musste sich nach einem verlorenen Coinflip mit A♥Q♦ gegen J♣J♠ von Halil Tasyurek zwar auf Platz fünf geschlagen geben, kassierte mit $275.425 aber sein bisher höchstes Preisgeld bei einem Liveturnier.

Die ganz großen Schlagzeilen galten aber Gilles Simon. Es ist erst vier Jahre her, da hat der Niederländer vor ein paar Zuschauern bei Twitch Turniere im Bereich von $10 Buy-in gespielt. 2021 entschied er sich dann, Twitch hinter sich zu lassen, um sein Potential als Pokerspieler auszuschöpfen. Vor wenigen Wochen platze der Knoten online. Simon räumte beim Mystery Bounty der WSOP Online als Runner-Up $257.000 ab und gewann wenig später ein Turnier der WCOOP für weitere $115.000.

Und jetzt also der prestigeträchtige EPT-Titelgewinn. Der Weg dahin war alles andere als einfach. Im abschließenden Heads-up kam es zum Duell mit dem erfahrenen Italiener Andrea Dato, der zudem auch noch mit 26,65 zu 12 Millionen Chips in Führung lag. Aber Simon erwischte den besseren Start, baute seinen Stack schnell auf 30 Millionen Chips aus und lag auch im letzten Showdown vorne.

Der Niederländer hatte seinen Big Blind mit K♥8♠ verteidigt, callte auf 8♥7♣2♦ die 3-Bet zum All-in von Dato. Der Italiener drehte A♥J♣ um, verpasste seine Outs auf Turn und River und kassierte als Runner-up $652.200 Preisgeld.

Gilles Simon dagegen feiert mit erst 24 Jahren den ersten Major-Sieg, der ihm satte €1.042.000 in die Kasse spült. „Es war sehr knapp und ich denke für alle Beteiligten sehr spannend“, sagte Simon im Siegerinterview. „Der Kampf darum, wer einfach durchhalten kann, wer stabil spielt und nicht zu viele große Fehler macht. Der Druck wurde von Tag zu Tag größer.“