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Tod von Radsport-Legende Davide Rebellin: Verhafteter Deutscher ist vorbelastet

Rebellin-Tod: Verhafteter vorbelastet

Ein deutscher LKW-Fahrer ist im Zuge der Ermittlungen nach dem Unfalltod des früheren Radprofis Davide Rebellin festgenommen worden. Der verhaftete Mann ist vorbelastet - und hat offenbar versucht, seine Spuren zu verwischen.
Rebellin erlag seinen Verletzungen noch am Unfallort
Rebellin erlag seinen Verletzungen noch am Unfallort
© AFP/SID/ERIC FEFERBERG
Ein deutscher LKW-Fahrer ist im Zuge der Ermittlungen nach dem Unfalltod des früheren Radprofis Davide Rebellin festgenommen worden. Der verhaftete Mann ist vorbelastet - und hat offenbar versucht, seine Spuren zu verwischen.

Im Zusammenhang mit dem Unfalltod der italienischen Radsport-Legende Davide Rebellin im vergangenen Jahr ist ein deutscher LKW-Fahrer festgenommen worden. Dies teilten die zuständigen Staatsanwaltschaften beider Länder am Samstag mit.

Der Mann, Angestellter eines Unternehmens im Münsterland, habe Rebellin am 30. November 2022 in der Gemeinde Montebello Vicentino in der Region Venetien mit seinem Fahrzeug gerammt und sei weitergefahren. Der 51-jährige Rebellin, bekannt als Sieger zahlreicher Klassiker, war auf der Stelle tot.

Tod von Davide Rebellin: Kameras entlarvten Fahrer

Der Fahrer wurde am Donnerstag festgenommen und in Münster in Untersuchungshaft genommen, bis die deutsche Justiz über seine Überstellung an die italienischen Behörden entschieden hat. Laut Oberstaatsanwalt Elmar Pleus hat der Mann sich letztlich gestellt. Er wird wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung für eine Person in Gefahr angeklagt. Gemäß EU-Recht wird innerhalb von 60 Tagen entschieden, ob er nach Italien ausgeliefert wird.

„Der Tod von Davide Rebellin ist ausschließlich auf ein Zusammenspiel von Versäumnissen des Verdächtigen beim Führen seines Lastkraftwagens in den Augenblicken vor dem Aufprall zurückzuführen“, schrieb der mit den Vorermittlungen beauftragte Magistrat in seinen Schlussfolgerungen.

Die Ermittler identifizierten den Fahrer anhand von Überwachungskameras, die in der Nähe des Unfallorts installiert waren.

Deutscher LKW-Fahrer ist vorbelastet

Nach Angaben der Carabinieri war der Fahrer nach der Kollision ausgestiegen und näherte sich Rebellin, sei dann aber zurück in die Fahrerkabine gegangen und weggefahren.

Die Ermittlungen ergaben weiter, dass die mutmaßlichen Kontaktstellen des Fahrrads und des Opfers auf dem Lkw mit einem „konzentrierten Reinigungsmittel“ gereinigt wurden.

Wie inzwischen auch bekanntgegeben wurde, war dem Fernfahrer bereits 2001 im italienische Foggia wegen Fahrerflucht verurteilt worden. Auch sei ihm 2014 im mittelitalienischen Chieti zwischenzeitlich der Führerschein wegen Alkohol am Steuer abgenommen worden.