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Tour de France 2022: Fällt der Nichtangriffs-Pakt? Vingegaard & Pogacar im knallharten Duell um den Tour-Sieg

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Tour de France 2022: Fällt der Nichtangriffs-Pakt? Vingegaard & Pogacar im knallharten Duell um den Tour-Sieg

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Tour: Fällt der Nichtangriffs-Pakt?

Die Tour de France ist so spannend wie lange nicht mehr. Das Duell zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard ist so eng, dass es erst in Paris entschieden werden könnte. Dort wird normalerweise nicht mehr angegriffen.
Am Freitag, 1. Juli wird erstmals in Kopenhagen das große Spektakel die Tour de France mit 21 Etappen eröffnet. In diesem Jahr werden 176 Fahrer der 22 Teams an den Start gehen.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Die Tour de France 2022 geht in die dritte Woche, wo noch drei Pyrenäen-Etappen sowie ein Zeitfahren auf dem Programm stehen - und es könnte eine denkwürdige Woche werden. (SERVICE: Alle Etappen im SPORT1-Liveticker)

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Die beiden Konkurrenten um den Sieg liegen derzeit noch so dicht beieinander, dass die Tour eventuell erst mit der Tour d‘Honneur in Paris entschieden wird.

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Führende auf der letzten Etappe nicht mehr attackiert wird. Es sei denn, der Verfolger ist so nah dran, dass er dem Führenden im Zielsprint den Gesamtsieg noch entreißen kann.

Die große Spannung in diesem Jahr speist sich auch daraus, dass Jonas Vingegaard und nicht der erwartete Tour-Favorit Tadej Pogacar im Gelben Trikot des Führenden in die entscheidende Woche geht. Ganze 2:22 Minuten Polster nimmt der Däne mit auf die letzten sechs Etappen. (SERVICE: Gesamtwertung der Tour de France)

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Im vergangenen Jahr sah die Lage noch anders aus. Da lag der Slowene am zweiten Ruhetag komfortabel mit 5:18 Minuten vor dem Kolumbianer Rigoberto Urán in Front. Vingegaard folgte mit 5:32 Minuten Rückstand auf Rang drei. Am Ende fehlten dem Dänen 5:20 Minuten als Zweitplatzierter auf Pogacar, der seinen zweiten Tour-Sieg in Folge feiern konnte.

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In diesem Jahr scheint Vingegaard seinem Kontrahenten aber gewachsen. Nachdem sich der zweimalige Tour-Triumphator nach der fünften Etappe das begehrte Maillot Jaune überzog, rechneten viele Experten damit, dass die Entscheidung gefallen sei.

11. Etappe: Jonas Vingegaard erteilt Tadej Pogacar eine Lektion

Aber Vingegaard belehrte sie eines Besseren, schnappte sich auf der 11. Etappe das Gelbe Trikot und erteilte Pogacar zugleich eine Lektion. Zu Beginn des Col Granon hatte Rafal Majka (UAE Team Emirates) für Pogacar das Tempo angezogen. Primoz Roglic und die übrigen Helfer von Jumbo-Visma mussten abreißen lassen und Vingegaard stand allein da. (NEWS: Alles zur Tour de France 2022)

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Doch anstatt seine Position zu verteidigen, attackierte er seinerseits 4,5km vor dem Ziel und nahm seinem Kontrahenten, der einen regelrechten Einbruch erlitt, drei Minuten ab. Und genau diese Szene sollte Pogacar und seinem Team Sorgen bereiten.

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In den vergangenen zwei Jahren war es stets der Slowene, der das Tempo diktierte und seinen Kontrahenten Probleme bereitete. In diesem Jahr scheint Vingegaard aber auf alles eine Antwort zu haben. Zudem hat der Däne bewiesen hat, dass er auch isoliert von seinem Team dagegenhalten kann.

Team Emirates und Jumbo-Vismo mit personellem Aderlass

Ein Fakt, der noch wichtig werden könnte. Sowohl Vingegaard als auch Pogocar haben bereits wichtige Helfer eingebüßt. Bei Team Jumbo-Visma mussten Roglic und Steven Kruijswijk nach Stürzen aufgeben. Team Emirates verlor Vegard Stake Laengen, George Bennett sowie Teamkapitän José Antonio „Matxin“ Fernández aufgrund positiver Corona-Tests.

Mauro Gianetti, Team-Manager von Emirates, will diesem Umstand jedoch nicht allzu viel Bedeutung beimessen. „Ich glaube nicht, dass sich das Rennen dadurch sehr verändert, denn es gibt noch viele Anstiege zu bewältigen“, erklärte er bei Cyclingnews und fügte mit Blick auf die kommenden Bergetappen hinzu: „Und wenn es viel zu klettern gibt, kommt es im Wesentlichen darauf an, wer der Stärkste unter den Führenden ist.“

Emirates-Team-Manager: „Das Wichtigste sind die Beine der Führenden“

Daher ist sich Gianetti sicher: „Der Kampf wird zwischen Pogacar und Vingegaard stattfinden.“ Zwar werden die Teamkollegen eine Rolle spielen, „aber das Wichtigste sind die Beine der Führenden.“

Dieser Meinung ist auch Geraint Thomas. Der Drittplatzierte mit 2:43 Minuten Rückstand erklärte auf einer Pressekonferenz am Ruhetag, dass er einen großen Kampf zwischen den beiden Topplatzierten erwarte. Schon auf der ersten Pyrenäen-Etappe könnte es nach seiner Einschätzung den ersten Angriff geben. Die Entscheidung erwartet er allerdings auf der 18. Etappe von Lourdes nach Hautacam.

„Die härteste Etappe wird wahrscheinlich am letzten der drei Tage zu erwarten sein. Egal wie es nach dem zweiten Tag am Mittwoch aussieht, ich denke, dass sich am letzten Tag in den Pyrenäen alles ändern kann, denn das ist ein sehr harter Tag.“ (SERVICE: Alle Etappen der Tour de France 2022)

Aber vielleicht irrt sich Thomas auch und es kommt auf der vorletzten Etappe zum alles entscheidenden Duell der beiden Topfavoriten im Zeitfahren. Für Pogacar könnte sich dann Geschichte wiederholen. Bereits bei der Tour de France 2020 stand am Tag vor der Ankunft in Paris ein Zeitfahren - damals allerdings ein Bergzeitfahren - auf dem Programm und der Slowene entriss seinem Landsmann Roglic den schon sicher geglaubten Triumph.

Und an Kampfgeist fehlt es dem Slowenen nicht, wie er am Ruhetag bewies: „Jonas ist einer der besten Kletterer, aber ich kann ihm Paroli bieten. Ich will ihn von überall attackieren“, kündigte er an.

Der Mann in Gelb verfällt jedoch nicht in Angststarre. „Ich hatte noch nie Probleme mit Druck und habe es auch jetzt nicht“, gab er sich betont gelassen.

Die Fans dürfen sich also auf einen heißen Fight freuen.

Alles zur Tour de France 2022 bei SPORT1: