Tour de France>

Tour de France: Das gab es in 120 Jahren noch nie!

Historischer Auftakt bei Tour de France

Der britische Radprofi Adam Yates gewinnt die erste Etappe der 110. Rundfahrt - gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder sorgt er für ein historisches Ereignis.
Jan Ullrich war der gefeierte Star der Radsport-Szene. SPORT1 blickt zurück auf die Karriere des einstigen Tour-Siegers.
Der britische Radprofi Adam Yates gewinnt die erste Etappe der 110. Rundfahrt - gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder sorgt er für ein historisches Ereignis.

Historischer Tour-Auftakt bei der diesjährigen Tour de France!

Der britische Radprofi Adam Yates vom UAE Team Emirates hat die erste Etappe der 110. Tour de France gewonnen. Der Teamkollege von Mitfavorit Tadej Pogacar setzte sich nach schweren 182 Kilometern mit Start und Ziel in Bilbao durch und sicherte sich damit das berühmte Gelbe Trikot des Gesamtführenden.

Nur wenige Sekunden später auf Rang zwei fuhr sein fünf Minuten älterer Zwillingsbruder Simon vom Team Jayco AlUla ins Ziel. In der 120-jährigen Tour-Historie hatte es noch nie einen Zwillings-Doppelsieg gegeben.

Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Yates: „100% für Tadej!“

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich bin sprachlos. Ich spreche jeden Tag mit ihm, und das nun zu erleben: Ich bin einfach glücklich“, sagte der Sieger Adam Yates nur wenige Minuten nach seinem Auftakttriumph noch sichtlich ausgepumpt im offiziellen Interview.

Für die kommenden Tourwochen gibt er aber eine klare Richtung vor: „Über die nächsten paar Wochen werde ich für Tadej (Pogacar; Anm. d. Red.) arbeiten, 100% für Tadej.“ Der zweifache Sieger und Topfavorit der diesjährigen Rundfahrt aus Slowenien fuhr als Dritter ins Ziel.

Im Duell mit dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard konnte Pogacar so eine erste kleine Duftmarke im Kampf um den Toursieg setzen - er liegt vier Sekunden vor seinem großen Kontrahenten. Yates, als Edelhelfer Pogacars zur Tour gereist, zog am letzten giftigen Anstieg des Tages das Tempo an - nur sein Kapitän sowie Vingegaard und der starke Franzose Victor Lafay (Cofidis) konnten folgen.

In der anschließenden Abfahrt schloss die Gruppe um weitere Topfavoriten wieder auf, während sich Yates vorne plötzlich an der Seite seines Zwillingsbruders vom Team Jayco Alula wiederfand. Am Ende hatte er die besseren Beine.

Das kleinste deutsche Tour-Aufgebot seit 1999 - nur sieben Fahrer sind am Start - führt nach der ersten Etappe Emanuel Buchmann an. Als bester Deutscher passierte der Gesamtvierte von 2019 mit 33 Sekunden Rückstand auf Yates als 24. den Zielstrich.

Start zur 110. Tour de France

Gegen 12.30 Uhr war der Startschuss für die Tour in der Altstadt von Bilbao gefallen. 31 Jahre nach dem letzten Grand Depart in der Region herrschte Volksfeststimmung. Als schließlich um 12.55 Uhr die ersten offiziellen der insgesamt 3.405,6 km anstanden ging es dann direkt zur Sache.

Schnell bildete sich eine fünfköpfige Fluchtgruppe, das Feld aber hielt sie an der kurzen Leine - mehr als drei Minuten fuhren die Ausreißer zu keinem Zeitpunkt heraus. Die 176 Fahrer arbeiteten sich bei angenehmen Witterungsbedingungen an der malerischen Atlantikküste entlang durch den kniffligen Rundkurs mit über 3000 Höhenmetern.

Das Peloton ließ die Spitzengruppe lange zappeln, rund 50 km vor dem Ziel war die Zeit des Quintetts an der Spitze aber abgelaufen. Die Topfavoriten auf den Toursieg und deren Teams an der Spitze präsentierten sich nun ganz vorne und zogen das Tempo am vorletzten Anstieg des Tages merklich an.

Am Gipfel des Cote de Vivero kämpfte der starke Georg Zimmermann (Intermarche-Circus-Wanty) um das Bergtrikot. Der kletterstarke Augsburger musste als Zweiter bei der größten Wertung des Tages aber Neilson Powless den Vortritt lassen - der US-Amerikaner wird das gepunktete Trikot am Sonntag tragen.

Mitfavoriten Mas und Carapaz stürzen

Auf der Abfahrt des Cote de Vivero erwischte es dann gleich zwei Fahrer aus dem erweiterten Kreis der Podestanwärter bei einem schweren Sturz. Der spanische Movistar-Fahrer Enric Mas und Olympiasieger Richard Carapaz aus Ecuador kollidierten und verloren jede Menge Zeit.

Carapaz, für den mindestens alle Ambitionen auf die Gesamtwertung endeten, quälte sich unter Schmerzen weiter, für Mas dagegen endete die Tour bereits am ersten Tag auf schmerzhafte Weise.

Am Sonntag steht eine ähnliche Etappe auf dem Programm - wieder sind fünf kategorisierte Anstiege zu überwinden, wieder geht es auf fast durchgehend welligem Terrain durchs Baskenland. Von Vitoria-Gasteiz führt das längste Teilstück der diesjährigen Tour über 209 Kilometer nach San Sebastian.

-----

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)