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Tour de France 2023: Tränen nach Fotofinish-Drama - "Es ist grausam"

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Tour de France 2023: Tränen nach Fotofinish-Drama - "Es ist grausam"

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Tränen-Ausbruch: „Es ist grausam“

Matej Mohoric gewinnt im Zielfoto-Entscheid die 19. Etappe der 110. Tour de France. Im Anschluss kann der slowenische Radprofi seine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Gut 25 Jahre nach seinem Triumph bei der Tour de France und zahlreiche Negativ-Schlagzeilen später will der einstige Rad-Star Jan Ullrich seine Geschichte erzählen - "die ganze Geschichte", wie er selbst sagt. Die Doku "Jan Ullrich - Der Gejagte" gibt es ab 28. November exklusiv bei Prime Video.
SPORT1
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von SPORT1

Ausreißer-König Georg Zimmermann kämpfte wieder vergeblich um den großen Coup: Auch am drittletzten Tag der Tour de France sind die deutschen Hoffnungen auf einen Etappensieg unerfüllt geblieben.

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Während der Slowene Matej Mohoric in Potigny per Tigersprung in einer Millimeter-Entscheidung den erneuten Triumph von Kasper Asgreen verhinderte, wurde bei der gemeinsamen Flucht mit Zimmermann der Kölner Nils Politt zur tragischen Figur.

Im Anschluss flossen bei Mahoric Tränen der Rührung, genauso wie im Siegerinterview bei Eurosport. „Es bedeutet mir sehr viel. Es ist hart und grausam, professioneller Fahrer zu sein. Wir sind durch harte Zeiten gegangen“, erklärte Mohoric in Bezug auf seinen im Juni tödlich verunglückten Teamkollegen Gino Mäder.

Die Strecke der Tour de France 2023 in der Übersicht
1. Etappe - Sa. 01. Juli 2023 - Bilbao - Bilbao - 182 km - Hügelig
2. Etappe - So. 02. Juli 2023 - Vitoria-Gasteiz - Saint-Sébastien - 209 km - Hügelig
3. Etappe - Mo. 03. Juli 2023 - Amorebieta-Etxano - Bayonne - 187.4 km - Flachetappe
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Tour de France 2023: Die komplette Strecke mit Etappenprofilen

„Er hat das Wort ‚cruel‘ bestimmt acht Mal benutzt. Das bedeutet ja quasi grausam. Es war völlig überwältigend für ihn“, sagte Ex-Profi Jens Voigt bei Eurosport.

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Politt mächtig angefressen

„Ich habe das Beste rausgeholt, aber ich habe mächtig gelitten. Ich war von Anfang in den Fluchtgruppen“, sagte Zimmermann nach seinem starken elften Platz im Ziel - als der geknickte Politt nach seinem Malheur noch Richtung Etappen-Finale rollte.

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„Kette gerissen, ich bin erledigt“, rief Politt bei Kilometer 92 in den Tour-Funk, dann nahm das kleine Drama seinen Lauf. Bis dahin war der 29-Jährige Teil einer bärenstarken Fluchtgruppe rund um Zimmermann gewesen, die sich nach rund 50 km formiert hatte und glänzend funktionierte.

80 km vor dem Ziel aber musste Politt stoppen, der Materialwagen seines Bora-hansgrohe-Teams war weit entfernt - und das neutrale Service-Fahrzeug hatte kein passendes Rad für den baumlangen Profi dabei. Drei Bikes probierte Politt durch, dreimal stieg er wieder ab, er schob Frust. „Come on!“, brüllte Politt, vergeblich: Er musste auch das Hauptfeld passieren lassen, bis sein Teamwagen da war - und dann kopfschüttelnd dem Peloton hinterherfahren.

Weil ohne ihre „Lokomotive“ dann auch die weiteren Ausreißer um Zimmermann, in der zweiten Tour-Woche in Issoire hauchdünn geschlagen Zweiter, gestellt wurde, bleibt Politt der bislang letzte deutsche Etappensieger (2021 in Nimes). Nun sieht vieles nach der zweiten Tour ohne deutschen Tageserfolg in Folge aus.

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Mohoric siegt vor Asgreen

Mohoric, Teamkollege von Nikias Arndt bei Bahrain-Victorious, siegte in einem wilden Rennen über 172,8 km mit zahlreichen Attacken in der Schlussphase im Sprint einer Dreiergruppe hauchdünn vor dem Dänen Asgreen.

Dieser hatte am Vortag bei seinem Etappensieg als Ausreißer die Sprintteams düpiert und kratzte an einem erneuten Triumph - doch dann hatte der Slowene eine Schlauchbreite Vorsprung.

Zimmermann, der ebenfalls unermüdlich attackierte, sprintete dahinter um die Top 10, ihm fehlte aber ein wenig die Kraft. „Ich bin wirklich all in gegangen“, sagte der Augsburger.

Wie am Vortag Vierter wurde der belgische Sprintstar Jasper Philipsen, es reichte wieder nicht zum von ihm ersehnten Massenspurt. Am Sonntag hat er beim großen Finale auf den Champs-Elysees noch eine Chance auf den fünften Etappensieg in diesem Jahr - das Grüne Trikot des Punktbesten hat der Belgier sicher, so er denn heil in Paris ankommt.

Vingegaard lässt nichts anbrennen

Tour-Dominator Jonas Vingegaard rollte wie am Vortag im Hauptfeld, das rund sieben Minuten hinter der Rennspitze lag.

Auf dem Weg zu seinem zweiten Gesamtsieg muss er nur noch die letzte schwere Bergetappe durch die Vogesen am Samstag überstehen. Bei 7:35 Minuten Vorsprung auf seinen Rivalen kann den Dänen nur noch ein unerhörtes Ereignis die Riesenparty in Gelb am Sonntag in Paris kosten.

Die Etappe mit dem Ziel auf dem Markstein ist auch die letzte kleine Siegchance für einen deutschen Ausreißer. Genug Wut im Bauch dürfte Politt haben.

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Mit Sport-Informations-Dienst