Pechvogel Nils Politt fluchte fuchsteufelswild am Straßenrand.
Tour de France: Irrsinn! Deutscher Rad-Star fuchsteufelswild
Deutscher Star wütet nach Rad-Drama
Der deutsche Zeitfahrmeister war auf der 19. Etappe der Tour de France aussichtsreich in einer Ausreißergruppe unterwegs, als er auf kuriose Weise fast zwei Minuten verlor. Politt riss die Kette seines Rennrades. „Kette gerissen, ich bin erledigt“, rief Politt bei Kilometer 92 in den Tour-Funk - und ergänzte nach dem Rennen bei Eurosport: „Meine Kette war gerissen. Es war einfach sch****.“
Und es kam noch schlimmer für den Kölner: Der neutrale Materialwagen, der hinter der Spitzengruppe fuhr, hatte kein Ersatzrad mit passendem Pedalsystem für Politt parat.
Deutscher Tour-Star wütet - und geht viral
Der 29-Jährige probierte drei Ersatzräder aus, ehe er frustriert abwinkte. Schon nach dem ersten Rad redete sich der Kölner in Rage und gestikulierte wild mit den Händen und brüllte laut: „Come on!“ Das zweite Rad probierte er gar nicht erst aus und nach rund zwei Metern auf dem dritten Ersatzrad stellte er auch dieses wutentbrannt an die Seite und wartete weiter hadernd auf den Materialwagen von Bora-hansgrohe.
Er musste auch das Hauptfeld passieren lassen, bis sein Teamwagen da war - und dann kopfschüttelnd dem Peloton hinterherfahren - was für ein Drama!
Besonders bitter sei es gewesen, da sich Politt an diesem Tag durchaus Chancen auf seinen zweiten Etappensieg bei einer Tour de France ausgerechnet hatte. „Ich hatte supergute Beine. Es war einfach schade, dass das heute passiert ist“, haderte er nach dem Rennen immer noch mit dieser Szene, die viral ging.
So teilte unter anderem der Account „Cycling out of context“, der täglich kuriose Momente der Tour-Etappen verbreitet, Politts Wut bei Twitter. Das entsprechende Video hatte zuvor der übertragende Sender Eurosport gepostet.
Politt-Ausraster erinnert an legendäre Szene von Bjarne Riis
Die Szene erinnerte an den legendären Ausraster von Bjarne Riis bei der Tour de France 1997. Beim Zeitfahren mit seinem Rad unzufrieden, warf der Däne sein Arbeitsgerät wutentbrannt in den Straßengraben. „Ich will nicht mehr über diese Tour nachdenken“, sagte er danach zu dem Vorfall.
Mit einem neuen Rad, das für ihn passte, konnte er wenig später immerhin den Anschluss an das Peloton um den Gesamtführenden Jonas Vingegaard im Gelben Trikot wiederherstellen.
Mit dem Ausgang der Etappe hatte der Deutsche aber nichts mehr zu tun. Am Ende kam er mit 15 Minuten Rückstand auf Rang 32 ins Ziel. Den Sieg holt sich Matej Mohoric in einem Photofinish gegen Kasper Asgreen.
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Mit Sport-Informations-Dienst