Tour de France>

Tour de France: Superstar gibt unter Tränen auf!

Tour-Superstar muss aufgeben!

Remco Evenepoel fällt am Samstag schon am ersten Anstieg zurück - bis dahin war er Dritter der Gesamtwertung. Der Belgier gibt auf, Florian Lipowitz profitiert vom Aus Evenepoels.
Nächstes Ausrufezeichen von Florian Lipowitz! Der deutsche Fahrer bei der Tour de France hat im Gesamtranking den dritten Platz erobert. Sein Konkurrent Remco Evenepoel muss bei der 14. Etappe frühzeitig aufgeben.
Remco Evenepoel fällt am Samstag schon am ersten Anstieg zurück - bis dahin war er Dritter der Gesamtwertung. Der Belgier gibt auf, Florian Lipowitz profitiert vom Aus Evenepoels.

Florian Lipowitz hat am Samstag bei der Tour de France den 3. Platz im Gesamtklassement erobert - neben einer weiteren starken Fahrt des Deutschen wurde das auch durch ganz bittere Szenen um seinen großen Konkurrenten begünstigt.

Der bis dahin drittplatzierte Belgier Remco Evenepoel fiel auf der letzten Pyrenäen-Etappe am Samstag schon zu Beginn des ersten Anstiegs zum legendären Tourmalet zurück und stieg wenig später aus. Um exakt 14:13 Uhr stieg der Superstar von seinem Rad ab und vergoss anschließend Tränen.

Evenepoels Aus katapultierte die deutsche Tour-Hoffnung Lipowitz direkt aufs Podium. „Momentan ist Florian Lipowitz auf Platz drei der Tour de France“, fasste ARD-Experte Fabian Wegmann zusammen.

Evenepoel fällt früh zurück

Evenepoel fiel bereits 108,6 Kilometer vor der Bergankunft im Wintersportgebiet Luchon-Superbagnères zurück und signalisierte körperliche Probleme.

Der Belgier quälte sich knapp zehn Kilometer weiter, ehe er aus dem Rennen ausstieg.

„Remco Evenepoel gibt auf! Das Weiße Trikot steigt mit Tränen in den Augen in den Teamwagen und verlässt die Tour“, titelte die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws.

Rätsel um Doppel-Olympiasieger

Doppel-Olympiasieger Evenepoel hatte zwar das erste Zeitfahren gewonnen, zuletzt aber deutliche Schwächen gezeigt.

„Irgendwie hat er sich nicht gut von der Dauphiné erholt. Er litt dort an einer Allergie und wir mussten sein Training danach anpassen“, hatte sein Trainer Koen Pelgrim im Vorfeld der Etappe noch erklärt: „Er erreicht bergauf aktuell nicht die Werte, die er normalerweise erreichen sollte.“

Voigt: Evenepoel „im Kopf fragil“

Auch Eurosport-Experte Jens Voigt vermutete ein körperliches Problem bei Evenepoel, sprach in seiner Analyse aber auch einen anderen Knackpunkt an. Der Belgier sei „im Kopf fragil“, meinte die deutsche Tour-Legende und befand, Evenepoel habe mit Widrigkeiten schnell Probleme: „Dann kann es zu Kurzschlussreaktionen kommen, dass er sagt: Jetzt lass‘ mich in Ruhe. Es ist schwer zu sehen: Was kriegst du heute von ihm?“

Schon am Freitag im Bergzeitfahren nach Peyragudes hatte der 25-Jährige viel Zeit auf Lipowitz verloren und danach nur noch sechs Sekunden Vorsprung auf den Ulmer gehabt. Im Vorjahr hatte Evenepoel bei seinem Tourdebüt Platz drei hinter Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard belegt.

Lipowitz übernimmt auch das Weiße Trikot

Evenepoel trug bis Samstag auch das Weiße Trikot des besten Jungprofis, das Lipowitz nun ebenfalls übernimmt. Der Deutsche liegt bei seinem Tour-Debüt jetzt mit 1:25 Minuten Vorsprung auf Oscar Onley auf dem 3. Platz.

Beim Etappensieg von Ausreißer Thymen Arensmann war Lipowitz aus der Favoritengruppe der einzige Fahrer, der den Topstars Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard folgen konnte. Erst später musste auch er abreißen lassen und kam am Ende als Fünfter ins Etappenziel.

-----

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)