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Tour de France: Coup perfekt! Und Lipowitz-Boss spricht vom Tour-Sieg

Tour-Sieg? „Am liebsten mit Florian“

Florian Lipowitz fährt bei der Tour de France auf das Podest. Der Deutsche sicherte sich auch die Nachwuchswertung.
Die Tour de France ist das wohl prestigeträchtigste Radrennen der Welt: Hier sind die erfolgreichsten Tour de France-Fahrer aller Zeiten, gemessen an Gesamtsiegen.
Florian Lipowitz fährt bei der Tour de France auf das Podest. Der Deutsche sicherte sich auch die Nachwuchswertung.

Der deutsche Tour-Coup ist perfekt! Florian Lipowitz verteidigte auf der letzten Etappe der Tour de France den dritten Platz in der Gesamtwertung und schaffte es gleich bei seinem Debüt beim bedeutendsten Radrennen der Welt aufs Podium.

Kurios: Schon 50 Kilometer vor dem Ziel stand fest, dass dem Deutschen der dritte Platz nicht mehr zu nehmen ist. Wegen der schwierigen Wetterbedingungen entschieden die Organisatoren, dass bereits rund 50 Kilometer vor dem Ende nach dem vierten von insgesamt sechs Zieldurchläufen auf den Champs-Élysées die Zeit für das Gesamtklassement genommen wird.

Zum Zeitpunkt des größten Erfolges seiner Radsport-Karriere zeigte sich Lipowitz dann auch aktiv an der Spitze des Feldes. Gemeinsam mit dem US-Amerikaner Quinn Simmons, der als bester Teamkollegen ausgezeichnet wurde, wagte er einen Ausreißversuch, der nach einigen Kilometern aber gestoppt wurde.

Vielleicht auch, weil sein Podestplatz schon einige Minuten feststand, fuhr Lipowitz recht entspannt und ohne großen Jubel über die Ziellinie. Ihm war die Erleichterung über das Erreichen des großen Ziels trotzdem anzusehen.

„Das ist verdient. Es ist seine Geschichte, es ist sein Erfolg, aber es ist auch ein Erfolg für den deutschen Radsport“, freute sich ARD-Kommentator Florian Naß und erhob sich bei der Zieleinfahrt: „Jetzt ist er im Ziel, herzlichen Glückwunsch, wir applaudieren und ich glaube, das tun auch viele zu Hause.“

Tour de France: Lipowitz holt erstes deutsches Podest seit 19 Jahren

Lipowitz ist der erste Deutsche seit 19 Jahren auf dem Podest der Tour. 2006 kam Andreas Klöden ebenfalls als Dritter ins Ziel. Weil der Sieger Floyd Landis Jahre später des Dopings überführt wurde, rutschte Klöden nachträglich sogar noch auf den zweiten Rang.

„Ich freue mich sehr. Das ist ein sehr großer Moment für mich. Wir waren hier noch nie auf dem Podium und haben das jetzt erreicht”, freute sich Ralph Denk, Team-Manager von Lipowitz‘ Team, in der ARD.

Denk zeigte sich anschließend auch für die Zukunft angriffslustig: „Klar, ich habe immer gesagt, dass wir die Tour de France gewinnen wollen, aber dazu fehlt noch ein Stück. Florian ist langfristig an uns gebunden und natürlich wollen wir es am liebsten mit Florian schaffen. Aber das Ziel ist es primär, mit dem Team zu gewinnen.“

Der Gesamtsieg bei der diesjährigen Tour ging erneut an Tadej Pogacar, der die Rundfahrt erneut vor seinem ärgsten Verfolger Jonas Vingegaard gewann.

Auf der letzten Etappe versuchte Pogacar seine Tour dann sogar noch mit einem Etappensieg zu krönen und fuhr lange an der Spitze des Feldes. In einem packenden Finish hatte er dann aber gegen einen starken Wout van Aert nichts entgegenzusetzen.

Lipowitz gewinnt Weißes Trikot

Neben dem dritten Platz in der Gesamtwertung sicherte sich Lipowitz auch das Weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer (Fahrer unter 26 Jahren).

Auch in dieser Wertung distanzierte er Oscar Onley, der Zweiter wurde.

Lipowitz ist erst der zweite Deutsche überhaupt, der mit dem Weißen Trikot Paris erreicht. Dietrich Thurau siegte 1977 in der Nachwuchswertung.

Auch Jan Ullrich siegte gleich dreimal in der Wertung (1996, 1997, 1998). Zwischen 1989 und 1999 wurde für den besten Jungprofi aber kein Weißes Trikot vergeben.