Home>Reiten>

Deutsche Springreiter holen EM-Silber im Nationenpreis

Reiten>

Deutsche Springreiter holen EM-Silber im Nationenpreis

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Drama um deutsche Springreiter

Die deutschen Springreiter holen bei der Heim-EM in Riesenbeck Silber, es hätte aber auch Gold werden können.
David Will unterlief der entscheidende Fehler
David Will unterlief der entscheidende Fehler
© Imago
. SID
. SID
von SID

Silber gewonnen, aber das greifbar nahe Gold verloren: Die deutschen Springreiter steckten nach ihrem zweiten Platz im Nationenpreis der EM in Riesenbeck im Wechselbad der Gefühle fest.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Mit dieser Medaille haben wir unser Ziel erreicht“, sagte Bundestrainer Otto Becker am ZDF-Mikrofon: „Ich bin deshalb natürlich zufrieden, aber im Moment überwiegt die Enttäuschung. Wir waren so dicht dran.“

Abwurf kostet erstes EM-Gold seit zehn Jahren

Es wurde aber nichts mit dem ersten deutschen EM-Titel seit 2011. Ein einziger Abwurf zu viel brachte die erstmals in dieser Besetzung angetretenen Gastgeber um den Titel, den erstmals seit 2009 die Schweiz gewann.

Bis zur letzten Sekunde war die Entscheidung offen: Nach dem deutschen Schlussreiter David Will (Marburg) mit C Vier leistete sich auch London-Olympiasieger Steve Guerdat mit Maddox einen Fehler - ein weiterer hätte Deutschland den Titel beschert. „Aber darauf darf man bei so einem erfahrenen Mann wie Guerdat eben nicht hoffen“, sagte Becker. Platz drei belegte Titelverteidiger Belgien.

{ "placeholderType": "MREC" }

Für den Bundestrainer ist die Medaille eine silberne Empfehlung in den anstehenden Gesprächen über eine Vertragsverlängerung. Seit 2009 ist der Mannschafts-Olympiasieger von Sydney im Amt, unter seiner Regie gewann Deutschland unter anderem EM-Gold 2011 in Madrid, WM-Bronze 2018 in Tryon und Olympiabronze 2016 in Rio. In Riesenbeck wollte sich Becker noch nicht zu seiner persönlichen Zukunft äußern: „Die Gespräche laufen.“

Lesen Sie auch

Für die EM musste er ohne Weltmeisterin Simone Blum, den Weltranglistenersten Daniel Deußer und Christian Ahlmann eine Mannschaft zusammenstellen, in der die großen Namen fehlen. Zudem fiel einen Tag vor dem EM-Auftakt auch noch Maurice Tebbel aus, dessen Pferd Don Diarado wegen eines plötzlich aufgetretenen Hufgeschwürs nicht einsatzbereit war.

Thieme bleibt fehlerfrei

Dennoch waren die Gastgeber vorne dabei. Wie schon im ersten Umlauf am Donnerstag legte Andre Thieme (Plau am See) mit der elfjährigen Fuchsstute Chakaria auch am Freitag vor. Der 46-Jährige kam fehlerfrei aus dem sehr anspruchsvoll gestalteten Parcours, riss die linke Faust nach oben und grüßte mit einem breiten Grinsen im Gesicht erleichtert ins Publikum.

Als zweiter Deutscher startete Routinier Marcus Ehning mit dem zehnjährigen Stargold. Souverän hielt Ehning den ungestüm auskeilenden Hengst in Schach und legte ebenfalls eine fehlerfreie Runde hin. Am Ende wollte Ehning sich auch lieber über Silber freuen, anstatt sich über das entgangene Gold zu ärgern: „Wir waren hier wahrlich nicht die Favoriten und sind jetzt Zweiter, ich bin total zufrieden.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Christian Kukuk, Bereiter im Stall von EM-Gastgeber Ludger Beerbaum, kam vor seinem Heimpublikum nicht fehlerfrei durch den Parcours. Am letzten Hindernis der Dreifach-Kombination nahm sein neunjähriger Schimmelwallach Mumbai mit der Hinterhand eine Stange mit. Die Silbermedaille hatte Deutschland aber zu dem Zeitpunkt bereits sicher.

„Natürlich verspüre ich eine große Erleichterung und Freude, dass ich die Silbermedaille abgesichert habe, aber da ist auch ein bisschen Enttäuschung über diesen Fehler, der ganz klar auf meine Kappe geht“, sagte der 31-Jährige am ZDF-Mikrofon.

Am Ende lag es an David Will, eine Nullrunde wäre der Sieg gewesen, doch C Vier nahm eine Stange mit. „Ein klarer Reiterfehler“, sagte Will selbstkritisch: „Das war eindeutig mein Ding.“