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Galopp: Tünnes ist die große Hoffnung im deutschen Reitsport nach Torquator Tasso

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Galopp: Tünnes ist die große Hoffnung im deutschen Reitsport nach Torquator Tasso

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Deutschlands neues Superpferd

Tünnes ist Deutschlands neues Super-Pferd. Er tritt immer mehr in die Fußstapfen seines Halbbruders Torquator Tasso, der im Vorjahr das wichtigste Galopprennen der Welt gewann. Seinen Namen verdankt Tünnes einer verrückten Auktion und der Schrulle seines Besitzers.
Auf Tünnes ruhen große Galopp-Hoffnungen
Auf Tünnes ruhen große Galopp-Hoffnungen
© Credit: Marc Rühl
hluhmann
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Eine Ähnlichkeit gibt es nicht, sie wäre auch ein Wunder.

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Der eine Tünnes ist die legendäre Figur aus dem Kölner Puppentheater, mit Knollennase und berüchtigt für eine gewisse Bauernschläue. (Alles zum Reiten)

Der andere Tünnes ist ein drei Jahre altes Rennpferd – und seit diesem Sonntag Deutschlands neuer Super-Galopper.

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Schon im Vorjahr um diese Zeit galt Tünnes als große Hoffnung. Dass er als ein heißer Favorit für das Deutsche Derby gehandelt wurde, verdankte er nicht nur seinen ersten sportlichen Erfolgen - als Zweijähriger gewann er mit dem Ratibor-Rennen in Krefeld eines der wichtigsten Prüfungen für den jungen Jahrgang. Vielmehr hat Tünnes einen äußerst prominenten Halbbruder: Torquator Tasso, der im Oktober 2021 das berühmteste Galopprennen der Welt gewann – den Prix de l‘Arc de Triomphe, noch dazu die Jubiläumsausgabe.

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Adlerflugs tragischer Tod

In Paris hatte Torquator Tasso die Galoppwelt auf den Kopf gestellt. 72,5 Euro bei einem Einsatz von einen Euro betrug die Siegquote. Er war erst der dritte deutsche Arc-Sieger nach Star Appeal (1975) und Danedream (2011).

Sein Triumph war auch deshalb so emotional, weil Torquator Tassos Vater Adlerflug im April im Alter von 17 Jahren gestorben war. Adlerflug war nicht nur ein ebenso überragendes Rennpferd, sondern einer der besten Vererber der deutschen Zucht. Über 1,7 Millionen Euro hatten seine Nachkommen bis zu seinem Tod eingaloppiert. Kurz vor seinem Ableben hatte er noch eine Stute gedeckt. (BERICHT: Tod eines Multi-Millionen-Pferds)

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Doch zurück zu Tünnes. Dass der Hengst eben diesen Namen trägt, verdankt er einer kurios verlaufenden Auktion und der Schrulle seines neuen Besitzers Holger Renz.

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Die irre Auktion um Tünnes

„Ich wollte nur bis 25.000 Euro gehen. Dann bin ich ausgestiegen. Ich habe dann telefoniert und plötzlich hatte ich bei 38.000 Euro wieder das Gebot. Weil ich ja vorher dran war, wurde mein Telefonieren wohl als Gebot gedeutet“, erläuterte Renz den Verlauf der Auktion gegenüber galopponline und fügte hinzu: „Dann habe ich mir gesagt: ok, blamier Dich jetzt nicht, lass laufen, da wird schon einer mehr bieten.“

Tat aber keiner. Also hatte Renz plötzlich den Derby-Favoriten und Halbbruder des Arc-Siegers in seinem Besitz.

Seine erste Amtshandlung: Renz ließ den Hengst umtaufen. Denn alle seine Galopper tragen im Namen einen kölschen Bezug.

Wie Torquator Tasso stammt auch Tünnes aus der Zucht des Niederländers Paul Vandeberg. Doch es gibt auch Unterschiede. Während Torquator Tasso vom legendären Adlerflug abstammt, ist Tünnes‘ Vater der ebenfalls sehr erfolgreiche Deckhengst Guiliani.

Tünnes in Obhut von Erfolgsduo

Und: Torquator Tasso wurde bis zu seinem Karriereende in diesem Herbst nach dem dritten Platz im Arc von Marcel Weiß trainiert, Tünnes von Peter Schiergen. Das ist alles andere als ein Nachteil. Schiergen ist einer der renommiertesten deutschen Trainer. Die Stute Danedream führte er ebenfalls zum Arc-Sieg, das Deutsche Derby gewann er als Trainer mehrmals. Ein zusätzliches Plus: Schiergens Stalljockey Bauyrzhan Murzabayev dominiert derzeit die deutsche Galoppszene.

Doch in diesem Jahr lief mit Tünnes zunächst nicht alles glatt. Eine Verletzung setzte ihn länger außer Gefecht. Das Deutsche Derby musste er auslassen. Erst im Frühherbst erfolgte das Comeback, bei dem er ebenso gewann wie einige Wochen später das prestigeträchtige St. Leger in Dortmund.

Am Sonntag nun folgte der bislang größte Triumph. In München gewann er den Großen Preis von Bayern, auch gegen internationale Spitzenpferde - und das völlig überlegen.

Japan-Cup als nächstes Ziel

„Er ist ein tolles Pferd und war für mich immer der beste Dreijährige bei uns“, sagte Sieg-Jockey Murzabayev nach dem Rennen. Das will was heißen: Murzabayev saß auch im Sattel von Derby-Sieger Sammarco.

In diesem Jahr könnte die Siegesserie von Tünnes noch weitergehen, geplant ist noch ein Start im prestigeträchtigen Japan-Cup. „Er noch etwas im Tank“, glaubt Murzabayev.

Im nächsten Jahr ist dann unter anderem der Arc in Paris das große Ziel. Dort könnte es Tünnes seinem Halbbruder Torquator Tasso gleichtun. Die Hoffnungen sind groß.