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Totilas: Bizarrer Streit um Sperma von Dressur-Wunderhengst

Streit um Sperma von Wunderhengst

Das Millionenpferd Totilas war einst ein Superstar des Reitsports. Nun streiten seine früheren Besitzer um das Sperma des verstorbenen Wunderhengstes.
Wunderpferd Totilas starb im Dezember 2020
Wunderpferd Totilas starb im Dezember 2020
© Imago
Das Millionenpferd Totilas war einst ein Superstar des Reitsports. Nun streiten seine früheren Besitzer um das Sperma des verstorbenen Wunderhengstes.

Der Wunderhengst Totilas zählte einst zu den Stars des Dressurreitens.

2010 zahlte der frühere Weltklasse-Springreiter Paul Schockemöhle zehn Millionen Euro für das Pferd an den Niederländer Kees Visser.

Auch wenn sich diese Investition aus sportlicher Sicht nicht wirklich auszahlte, lohnte sich das Geschäft für Schockemöhle, der ebenfalls die Zuchtrechte an Totilas erworben hatte.

Lukratives Geschäft mit Totilas-Sperma

Denn heute, etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod des Millionenpferds, wird immer noch das tiefgefrorene Sperma von Totilas verkauft. Der Preis für die erfolgreiche Besamung einer Stute lag zuletzt bei rund 4000 Euro.

Ein lukratives Geschäftsmodell, von dem wohl auch Vorbesitzer Visser profitieren will. Laut einem Bericht der Bild ist deshalb ein Streit um das Ejakulat von Totilas ausgebrochen.

Demnach soll der Niederländer beim Verkauf des Pferdes entgegen Absprachen 240 Dosen Sperma einbehalten haben. Schockemöhle erwirkte nun eine einstweilige Verfügung, durch die Visser der Verkauf untersagt wurde.

Visser verlangt Schadenersatz

„Es wurde abgemacht, dass er sämtlichen Samen abgeben muss“, wird Schockemöhle von der Bild zitiert. Visser wiederum bestreitet, dass es eine derartige Absprache gegeben habe und verlangt 3,5 Millionen Euro Schadenersatz für entgangene Einnahmen. Er klagt nun seinerseits gegen Schockemöhle in den Niederlanden.

In seiner sportlichen Karriere hatte Totilas immer wieder für neue Glanzpunkte gesorgt und mit dem niederländischen Reiter Edward Gal bei der WM 2010 gleich dreimal Gold gewonnen.

Nach dem Verkauf an Schockemöhle konnte der Hengst die Erwartungen allerdings nicht mehr erfüllen. 2015, nach der EM in Aachen, wurde Totilas schließlich aus dem Sport genommen.