Der Schweizer Verband greift gegen Skandal-Reiter Paul Estermann durch!
"Minutenlange Peitschenschläge" - Mega-Sperre für Olympia-Reiter Estermann
Mega-Sperre nach Peitschenhieben
Nachdem der Springreiter bereits vor dem Kantonsgerichts Luzern der mehrfachen vorsätzlichen Tierquälerei schuldig gesprochen worden war, legte nun auch der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) nach.
„Nach Sichtung der Akten des Strafverfahrens stuft die SAKO (Sanktionskommission, Anm. d. Red.) das Verhalten des Reiters als absolut inakzeptabel ein. Er hat ein Pferd absichtlich mittelschwer verletzt und ihm starke Schmerzen zugefügt“, heißt es in dem Statement.
„Egoistisch und aggressiv“ - Tierquäler zeigt keine Reue
Der SVPS verhängte eine Sperre von sieben Jahren gegen Estermann, der in diesem Zeitraum „für die Teilnahme an Pferdesportveranstaltungen gesperrt“ ist. Außerdem muss er die Verfahrenskosten in Höhe von 1200 Franken (rund 1220 Euro) tragen.
Estermann kann den Entscheid innerhalb von 20 Tagen beim Verbandsgericht anfechten. Das Verhalten des Reiters „schadet nicht nur dem Image des Pferdesports, sondern auch dem Ansehen des Verbandes sehr“, erklärte der Verband weiter.
Kommissionspräsident Thomas Räber legte mit deutlichen Worten nach: „Die SAKO erachtet das vorsätzliche, egoistische und aggressive Verhalten des Reiters als eine krasse Missachtung des Wohlergehens des Pferdes.“
Der Täter zeigt sich derweil offenbar nicht einsichtig: Estermann wurde „zu einer freiwilligen Befragung eingeladen, worauf der Reiter jedoch verzichtete. Für die SAKO untermauert dies das Verhalten des Reiters, der im gesamten Strafverfahren keine Einsicht und auch keine Reue für seine Taten gezeigt hat.“
„Ich habe die Peitschenschläge gehört, minutenlang“
Estermanns damaliger Tierpfleger Zdenek Dusek hatte die Geschehnisse öffentlich gemacht. „Ich habe die Peitschenschläge gehört, minutenlang. Das tat auch mir weh“, schilderte der Tscheche damals die Vorgänge dem Blick.
Der Schweizer Zeitung zufolge soll Estermann seine Stute Castlefield Eclipse „bis aufs Blut“ ausgepeitscht haben. Mit dem Pferd war der 59-Jährige 2012 bei Olympia in London und gewann 2015 Team-Bronze bei den Europameisterschaften.
„Paul hat zwei Gesichter. Er hat grundsätzlich ein gutes Herz“, erklärte Dusek: „Ändert sich aber seine Laune, hat er keinen Respekt mehr. Weder vor dem Menschen noch vor dem Tier.“