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Deutsche Schwimm-Stars im Kampf um die Olympia-Tickets

DSV-Stars im Kampf um Olympia

Obwohl die letzte Schwimm-WM erst sechs Monate her ist, findet im Februar in Doha bereits die nächste WM statt. Neben Medaillen geht es für die DSV-Stars auch um die Qualifikation für Olympia.
Lukas Märtens gewinnt bei der Schwimm-WM in Fukuoka die erste deutsche Medaille.
Obwohl die letzte Schwimm-WM erst sechs Monate her ist, findet im Februar in Doha bereits die nächste WM statt. Neben Medaillen geht es für die DSV-Stars auch um die Qualifikation für Olympia.

Florian Wellbrock würde gerne „einen Haken dran“ machen, Isabel Gose „einen Strich“ drunter - WM-Medaillen? Zweitrangig. Denn für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) geht es bei den Titelkämpfen in Doha ab Freitag vor allem darum, sich die begehrten Olympia-Tickets zu sichern. Für einige Athleten ist es die letzte Chance.

„Das große Ziel, worauf alles hinausläuft, ist einfach Paris“, betonte Deutschlands Schwimmstar Wellbrock im SID-Interview. Auch seine Trainingspartnerin Gose richtet den Blick bereits Richtung französische Hauptstadt. „Olympia spielt jetzt schon eine große Rolle, alles ist darauf ausgelegt“, erklärte die Freistil-Europameisterin.

Und der Weg dorthin könnte für Wellbrock, Gose und Co. über die Wettkämpfe in Doha (2. bis 18. Februar) führen. Vor allem Wellbrock will nach dem Debakel von Fukuoka das Thema am liebsten frühzeitig abschließen.

Bei der WM in Japan vor einem halben Jahr war der Magdeburger nach dem Doppel-Gold im Freiwasser völlig überraschend in den Vorläufen über 800 und 1500m Freistil gescheitert und damit weit davon entfernt, sich für Paris zu empfehlen.

Trotz WM: Fokus liegt auf Olympia

Doch diese „emotionale Achterbahn“ spiele so kurz vor der nächsten WM „überhaupt keine Rolle mehr“, sagte Wellbrock. Das Ziel in Katar: „Platz vier und dabei schnellster Deutscher“ zu sein, um sich eines der Olympia-Tickets zu sichern.

Während die Beckenschwimmer sich jedoch auch nach Doha noch qualifizieren können, ist es für viele DSV-Athleten die letzte Gelegenheit. Wichtig seien vor allem die Quotenplätze im Wasserspringen, betonte DSV-Sportdirektor Christian Hansmann: „Fünf haben wir, die restlichen sieben wollen wir noch erringen, um in Paris in allen Disziplinen vertreten zu sein.“

Sportlich habe der Wettbewerb in Katar „keinen großen Wert“, sagte Hansmann dem SID. Der Verband werde vom Bundesinnenministerium (BMI) oder dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) „nicht an der WM gemessen, da zählen wirklich nur die Olympischen Spiele. Es gibt daher keine Medaillenvorgabe.“

Auch Christoph Bohm hat klare Prioritäten. Sicherlich wolle das Team auch Edelmetall, betonte der Bundestrainer der Wasserspringer. Aber wenn er „ganz ehrlich“ sein dürfe: „Wenn wir alle Olympia-Startplätze holen und keine Medaille, dann haben wir eine sehr, sehr gute WM geschafft.“

Duo möchte sich Olympia-Traum erfüllen

Das gilt auch im Synchronschwimmen, wo Klara Bleyer, ihre Schwester Johanna und Susana Rovner sich im Duett den Olympia-Traum erfüllen möchten.

Im Freiwasser ist hinter Doppel-Weltmeisterin Leonie Beck noch ein Startplatz über zehn Kilometer bei den Frauen zu vergeben. Für die Beckenschwimmer sieht Hansmann in Katar vor allem „die Möglichkeit, vielleicht an einer Medaille zu kratzen und sich unter den Top Vier schon das erste Olympia-Ticket zu sichern“.

Denn durch den vollgepackten Terminkalender lassen einige Topstars wie beispielsweise die australische Olympiasiegerin Ariarne Titmus die Wettkämpfe aus.

Doch auch „wenn alle Stricke reißen“, wie Wellbrock sagt, gebe es immer „noch regulär die Chance“, sich im Frühjahr zu qualifizieren. Druck verspüre er deshalb nicht. Das dürfte in Doha nicht für alle gelten.