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"Flutlicht an!" mit Mara Pfeiffer: Folge 21 mit Lina Soffner von Equalchamps

Sponsoring für Sportlerinnen: Echte Verbindungen schaffen

Mit dem Start-up „Equalchamps“ will Lina Soffner Sportlerinnen und Sponsor*innen zusammenbringen - für mehr Chancengleichheit.
Lina Soffner (M.) vom Start-up "Equalchamps" war zu Gast bei "Flutlicht an!"
Lina Soffner (M.) vom Start-up "Equalchamps" war zu Gast bei "Flutlicht an!"
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago/Privat
Mit dem Start-up „Equalchamps“ will Lina Soffner Sportlerinnen und Sponsor*innen zusammenbringen - für mehr Chancengleichheit.

Es war die Summe aus dem Wunsch nach Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit sowie der großen Liebe zum Sport, die Lina Soffner und Laura Elbers im Juli dieses Jahres zu Gründerinnen machte.

Nicht zu vergessen natürlich ein Studienmodul, mit dem das alles ja überhaupt erst angefangen hat, damals, in Lüneburg. Aber der Reihe nach.

Soffner studiert „Global Management“ mit Schwerpunkt auf Entwicklungsländer im Bachelor und arbeitet danach zunächst als Recruiterin.

Soffner und Elbers finden ihr gemeinsames Herzensprojekt

Im Masterstudiengang „Management & Human Ressources“ in Lüneburg lernen Soffner und Elbers sich kennen und es klickt menschlich sofort zwischen den beiden sportbegeisterten Frauen.

Das Studienmodul „Gründungsplanung“ wird dann die Initialzündung für ihr gemeinsames Herzensprojekt. Die Aufgabe: ein gesellschaftliches Problem identifizieren - und eine Lösung dafür finden.

Im Gespräch mit einer Freundin, die in der 2. Handball-Bundesliga spielt, erfahren die zwei, dass diese bei Auswärtsfahrten drauflegt, während ihr Lebensgefährte damit Geld verdient, obwohl er einige Klassen tiefer spielt.

„Wow, wie kann das sein?“, fragen sich die Freundinnen und arbeiten sich, quasi als Newcomerinnen, tief in die Geschlechterungerechtigkeit in vielen Sportarten ein. Am Ende ist klar: Das ist genau ihr Thema, auch übers Studium hinaus.

Ihre Plattform hilft Sportlerinnen Sponsoren zu finden

Weil sie nicht einfach so die Gehaltsstrukturen von Sportlerinnen ändern können - oder ihre Medienpräsenz verbessern - fokussieren die beiden sich auf einen Bereich, der für sie eine ganz entscheidende Rolle spielt: das Sponsoring.

Mit guten Sponsor*innen-Verträgen, so die Idee, können zum einen finanzielle Lücken zwischen Geschlechtern reduziert werden. Zum anderen schafft die erhöhte Aufmerksamkeit durch Sponsoring vielleicht Möglichkeiten, auch die Gehaltsstruktur langfristig zu verbessern, weil die Nachfrage steigt.

Gemeinsam entwickeln Soffner und Elbers die Plattform „Equalchamps“, und so nennen sie auch ihr Unternehmen.

„Dann waren wir auf einmal mittendrin“, erinnert sich Soffner an die Phase, die zwischen der reinen Studienidee und dem Wunsch zu gründen lag. Ihnen sei in dieser Zeit verstärkt aufgefallen, wie jung und weiblich die Gründer*innen-Szene im Sport sich derzeit präsentiert, und das habe ihnen Mut für ihr Vorhaben gemacht.

Außerdem fühlt sich das Duo bestätigt von den Rückmeldungen der Sportlerinnen, die froh sind über die Möglichkeit, über Equalchamps passende Unternehmen zu suchen. Für viele der Frauen ist die geringe Sichtbarkeit des eigenen Schaffens ein echtes Problem, und das gerade wirtschaftlich.

Soffner und Elbers vermitteln ihre gemeinsamen Werte

Über das Start-up der Freundinnen Soffner und Elbers können sie sich und ihre Werte präsentieren - und nach starken Partner*innen suchen.

Die gemeinsamen Werte, so Soffner, spielten dabei tatsächlich eine besondere Rolle.

So sei es ihnen wichtig, Partnerschaften zu vermitteln, die nicht beispielsweise vom Unternehmen einseitig aufgekündigt werden, wenn Sportlerinnen schwanger werden oder sich verletzen - beides in der Vergangenheit durchaus nicht unüblich.

„Wir wollen langfristige Beziehungen schaffen“, sagt Lina Soffner, die sicher ist: „Wir müssen einfach nur die richtigen Menschen überzeugen.“

Für echte Verbindungen, von denen beide Seiten profitieren.