Achtung, Baum fällt!
Holzfällen wird zur Frauensache
Wenn man diesen Ruf hört, denkt man zumeist an breitschultrige Männer mit Holzfällerhemden und dichten Vollbart - die Axt locker über die Schulter geschwungen und den Hauch von Abenteuer und Wildnis um sich. So kennt man die Lumberjacks aus dem Fernsehen. (Alle Informationen zur STIHL Timbersports Weltmeisterschaft 2019)
Dieses Bild hat sich aber stark gewandelt. Zum einen, weil das Holzfällen längst nicht mehr nur reine Arbeit, sondern ein High-Tech-Sport geworden ist, der höchste Anforderungen an Mensch und Material stellt. "Die Leute glauben, das ist bloß eine Hinterwäldler-Beschäftigung. Aber sie haben keine Ahnung, wie viel Fertigkeiten dieser Sport verlangt", versucht Adrian Flygt, ein US-Lumberjack, die Faszination seines Sports in The Cut zu erklären.
Zum anderen, weil es schon lange keine reine Männer-Domäne mehr ist. Bereits seit über 30 Jahren treten auch Frauen - die sogenannten Lumberjills - in Wettkämpfen gegeneinander an und suchen die besten Holzfällerinnen der Welt.
STIHL TIMBERSPORTS World Championship am Freitag und Samstag ab 20.15 Uhr LIVE auf SPORT1 im Free-TV und schon ab 19 Uhr im Livestream
Allerdings kämpfen die Frauen immer noch um Anerkennung als ernstzunehmende Athletinnen.
Frauen in der Timbersports-Welt
Eine dieser Lumberjills ist Martha King. Die 30-jährige US-Amerikanerin startet in der seit 2017 stattfindenden Women's Division Championship. Nach einem dritten Platz im Premierenjahr und der Silbermedaille 2018 gelang ihr 2019 der große Wurf. Nach einer guten Leistung beim Stock Saw deklassierte sie ihre Konkurrenz beim Singlebuck und Underhand Chop förmlich und holte sich ihren ersten Titel.
Trotzdem gibt es immer noch ungläubiges Staunen, wenn sie ihren Sport vorstellt. Immer wieder hört sie die Frage. "Oh, Sie sehen gar nicht so groß aus. Sollten Sie nicht etwas anderes machen?", offenbarte sie im Interview mit theringer. Ihre Antwort darauf ist ein ironisches: "Soll ich zeigen, dass ich sägen kann?"
Lumberjills können mit den Männern mithalten
Das männlich dominierte Bild, dass die Masse von den Timbersports-Athleten hat, ist eben immer noch in den Köpfen präsent. Das Vorurteil, erfolgreiche Frauen in diesem Sport wären dann auch an ihre männlichen Kollegen angepasst, ist allerdings falschn. Denn in dieses Schema passen die modernen Lumberjills nicht.
King ist knapp über 1,70 Meter groß und wiegt keine 60 Kilogramm. Im Wettkampf trägt sie gerne baby-blaue T-Shirts und hat ihre Haare oft zu einem Dutt geflochten, der mit einer Schmetterlingsklammer zusammengehalten wird. Sie ist der Prototyp der modernen Holzfällerinnen.
Und sie ist nicht die Einzige. Auch die andere aktuelle Top-Lumberjill Erin LaVoie entspricht nicht den gängigen Vorurteilen. Von Größe und Statur spielt sie ebenfalls in der Liga von King. Aber wenn sie mit der Axt am Baumstamm steht, macht ihr so schnell keiner etwas vor. 2018 stellte sie im Underhand Chop in 24,15 Sekunden einen neuen Weltrekord auf.
Jetzt aktuelle Sportbekleidung bestellen - hier geht's zum Shop | ANZEIGE
Eine Tatsache, die auch SPORT1-Experte Dirk Braun betont. "Die hätten schon auch gute Chancen zu gewinnen, weil sie an der Axt alle sehr stark sind."
STIHL und die Frauen-Wettbewerbe
Beweisen können die Limberjills diese Aussage in der STIHL TIMBERSPORTS Series. Seit drei Jahren gibt es dort die Frauen-Wettbewerbe.
Ursprünglich haben sich die Frauen nur in den Disziplinen Single und Double Buck Sawing duelliert. Mit der Austragung der STIHL Timbersports Women's Championship sind aber auch Stock Saw und Underhand Chop in den Fokus gerückt.