Baumfällen - kein Problem, dafür braucht es nur eine gute Säge und viel Kraft.
Baumfällen - aber richtig!
© STIHL TIMBERSPORTS
Mit diesem Vorurteil müssen sich Sportholzfäller immer wieder herumschlagen. Dabei ist Timbersports weit mehr als pure Kraftanstrengung. Vielmehr werden höchste Anforderungen an Mensch und Material gestellt.
Doch bei allem technischen Fortschritt, am Ende ist auch die beste Säge nur so gut wie der Mensch, der sie bedient. Daher kommt es auf die richtige Technik an. Das beweisen Athleten weltweit seit Jahrzehnten in der STIHL TIMBERSPORT Series.
Ohne Technik kein Erfolg
"Viele Leute glauben, du musst ein großer Kerl sein, um beim Timbersports zu gewinnen", will Profi-Holzfäller Mike Slingerland mit diesem Vorurteil im STIHL-Interview aufräumen. "Aber wenn man keine gute Technik hat, gewinnt man gar nichts."
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Ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit für Technik ist die Bucksaw beim Single Buck. Mit einer etwa 2-Meter-Handsäge wird eine Holzscheibe von einem horizontal befestigten Block abgesägt (Durchmesser 46 cm).
Natürlich ist Kraft ein wichtiger Faktor in dieser Disziplin. Aber genau so entscheidend ist die effiziente Handhabung der Säge und der optimale Stand.
Der richtige Stand
Als erstes muss man den perfekten Abstand zum Baumstamm finden. Steht der Athlet zu nah am Stamm, kann er die Säge nicht komplett nach hinten durchziehen. Ist der Abstand zum Stamm jedoch zu groß, wird die Säge nicht in der vollen Länge durch den Stamm gedrückt.
Der Weltrekod beim Single Buck liegt aktuell bei unter 9,4 Sekunden (Jason Wynyard/2007). Um diese Zeit zu schaffen, muss man die komplette Länge der Säge ausnutzen, damit jeder Zahn zur Geltung kommt.
Der ganze Körper führt die Säge
Ein weiterer Fehler liegt oft im falschen Einsatz des Körpers. Im Sportholzfällen sind nicht nur der Oberkörper oder die Arme im Einsatz. Der ganze Körper dient als Motor und Kontrollinstanz des Werkzeugs.
So wippt beim Single Buck der Oberkörper so weit wie möglich mit, um den Bewegungsspielraum der Säge zusätzlich zu vergrößern.
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Dazu ermöglicht die rhythmische Bewegung eine größere Kontrolle der großen Säge. "Es geht um Genauigkeit, es geht um Ruhe", beschreibt ESPNOutdoors-Analyst Dave Jewett den Vorgang bei STIHL. "Um einen Stamm in zwei Hälften zu teilen, muss man ihn nicht so hart wie möglich treffen. Wenn man die richtige Technik hat, erzeugt man genug Power, um das Gerät zum Laufen zu bringen."
Atmung entscheidet über Sieg oder Niederlage
Der dritte und oftmals entscheidende Fehler ist die falsche Atmung beim Sägen. Amateure neigen dazu, bei großer Anstrengung die Atmung einzustellen. Dies ist aber die völlig falsche Herangehensweise.
Wie bei jedem Sport bedeute Aktivität Anstrengung. Anstrengung bedeutet aber auch gleichzeitig einen erhöhten Sauerstoffverbrauch im Körper. Stellt der Athlet das Atmen ein, wird der Körper nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt und die Leistungsfähigkeit nimmt ab.
In einem Sport, wo es um Hundertstel und Tausendstel geht, kann dies den Ausschlag geben.
Timbersports - mehr als nur Kraftsport
Obwohl die weltbesten Timbersportler natürlich durchtrainierte Athleten sind, ist Kraft nur ein Teil des Erfolgs. Das Geheimnis, das die guten von den besten Holzfällern unterscheidet, ist das Wissen um die richtige Technik. Erst wenn die Kraft und das Material optimal eingesetzt werden, können diese spektakulären Bestleistungen erzielt werden.
Oder wie es Slingerland ausgedrückt hat: "Wenn man in den Wald rausgeht, um sechs Stunden lang Holz zu fällen, dann willst du keine Energie verschwenden." (Alle Informationen zur STIHL Timbersports Weltmeisterschaft 2019)
So einfach und gleichzeitig kompliziert ist das Geheimnis hinter dem perfekten Holzfäller.