Home>Tennis>

Boris Becker schockiert mit Beichte über Tabletten-Sucht: "Ich konnte nicht mehr ohne"

Tennis>

Boris Becker schockiert mit Beichte über Tabletten-Sucht: "Ich konnte nicht mehr ohne"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Becker packt über Sucht aus

Um gegen die Erschöpfung als Profi anzukämpfen, nahm Boris Becker Schlaftabletten. Nun spricht die deutsche Tennis-Ikone über ihre Sucht.
Boris Becker wurde vorzeitig aus der Haft in England entlassen. Jetzt äußert er sich erstmals über seine Zeit im Gefängnis.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1

Der Ende 2022 aus der Haft entlassene Ex-Tennis-Profi Boris Becker hat über seine frühere Sucht nach Schlaftabletten ausgepackt, über die er bereits 2003 in seiner Autobiografie berichtet hatte.

{ "placeholderType": "MREC" }

In der neuen Doku „Boom! Boom! The World vs. Boris Becker“, die ab April bei Apple TV+ zu sehen sein wird und jüngst auf der Berlinale Premiere gefeiert hat, erzählt der 55-Jährige nun detailliert von seinen Problemen während der erfolgreichen Karriere. (NEWS: Alles Wichtige zum Tennis)

„1987 konnte ich mit dem Druck, ständig abliefern und siegen zu müssen, nicht mehr umgehen“, gestand der damals 19-Jährige in dem Film. Er habe auf den Reisen von Turnier zu Turnier unter dem Jetlag gelitten und konnte weder abschalten noch schlafen: „Nach zwei langen Jahren war ich erschöpft.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Deutscher Teamarzt rät Becker zu Schlaftabletten

Der deutsche Teamarzt riet ihm daraufhin zu vermeintlich „leichten Schlaftabletten“. Becker wurde versprochen, dass er dank ihrer Einnahme sechs Stunden schlafen könnte und sich wieder gut fühlen würde. (DATEN: Aktuelle Tennis-Weltrangliste der Herren)

Lesen Sie auch

Die Auswirkungen waren jedoch andere. „Sie waren stark und machten süchtig. Man wacht nicht nach fünf oder sechs Stunden erholt auf. Man ist wie benebelt. Irgendwann konnte ich ohne die Pillen nicht mehr schlafen. Ohne die Pillen war ich nachts wach. Ich unterhielt mich mit Leuten, ging aus, trank. Ich lebte nicht das Leben eines Profisportlers“, schilderte der sechsmalige Grand-Slam-Sieger.

Becker ging insbesondere auf ein einschneidendes Erlebnis im Jahr 1990 ein. Vor dem Wimbledon-Finale gegen Stefan Edberg habe er um fünf Uhr morgens seine letzte Tablette genommen. Er sei um halb 12 Uhr „völlig benebelt“ aufgewacht, zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn.

Boris Becker (hinten) gratuliert Stefan Edberg zum Wimbledon-Sieg 1990
Boris Becker (hinten) gratuliert Stefan Edberg zum Wimbledon-Sieg 1990

Becker dachte: „Du blöder Idiot“

Die ersten zwei Sätze schnappte sich der Schwede, die beiden folgenden Durchgänge sicherte sich hingegen Becker.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Ein großes Comeback, doch dann wurde ich nervös“, erzählte der Deutsche, der inzwischen als TV-Experte tätig ist.

Nachdem Edberg sich in fünf Sätzen durchgesetzt hatte, hatte Becker gedacht: „‚Du blöder Idiot. Du hättest ihn schlagen können‘. Direkt nach dem Finale schmiss ich die Schlaftabletten aus dem Fenster.“

Anfang der 1980er Jahre hatte Beckers Profi-Karriere, die in bis auf Platz eins der Weltrangliste führte, begonnen, 1999 trat er vom aktiven Leistungssport zurück.