In der Geschichte des Tennissports gab es wohl kaum eine schwerere Aufgabe, als Rafael Nadal bei den French Open zu besiegen. Mit insgesamt 14 Titeln ist der Spanier Rekordsieger des Grand-Slam-Turniers. Zwischen 2005 und 2007 gelangen dem „König des Sandplatzes“ unglaubliche 81 Siege in Serie auf jenem Untergrund, 2017 und 2018 legte er 50 ununterbrochene Satzerfolge auf Sand nach. Einer, der das zu spüren bekam, war Dominic Thiem.
Nadal-Dominanz? "Mit das Schlimmste, das ich erlebt habe"
Nadal-Dominanz „mit das Schlimmste“
Während seiner Karriere verlor der Österreicher vier Duelle gegen Nadal in Paris, darunter die Endspiele in den Jahren 2018 und 2019. Besonders schmerzhaft in Erinnerung blieb Thiem das erste Finale. „Das ist mit das Schlimmste, das ich je erlebt habe“, offenbarte er in einem Interview mit Business of Sport. Damals verlor er chancenlos in drei Sätzen mit 4:6, 3:6 und 2:6.
Nadal? „Und du hast das Spiel schon verloren“
„Wenn man im Finale der French Open gegen Rafa antritt, macht es einem das Turnier nicht gerade leicht“, erinnerte sich Thiem, der seinerseits die US Open 2020 für sich entscheiden konnte, an den Tag und fügte hinzu: „Man betritt den Centre Court, wärmt sich vor dem Spiel auf, und dann stellt der Sprecher einen vor. Er sagt etwas wie: ‚Er hat neun ATP-Titel‘ und das Publikum applaudiert.“
Anschließend begann der Stadionsprecher, Nadal vorzustellen. „Gewinner der French Open 2005, 2006, 2007, 2008 – und das Publikum tobt. Er machte weiter mit 2010, 2011, 2012 und 2013. ‚Und du hast das Spiel schon verloren‘“, blickte Thiem zurück. „Zunächst einmal war ich froh, im Finale zu sein. Ich war körperlich nicht mehr zu 100 Prozent fit. Doch dann stand Rafa mit seiner enormen Ausstrahlung und zehn French-Open-Titeln neben mir. Ich wusste, dass es nicht mein Tag sein würde.“
Thiem sah sich zunächst gar nicht als Außenseiter. „Aber es war beeindruckend, wie er sein Niveau gesteigert hat. Es war einfach unglaublich. Hut ab vor ihm“, führte er aus. Insgesamt standen sich beide 16 Mal auf der ATP-Tour gegenüber. Der Spanier, der seine Karriere wie der 32-Jährige im vergangenen Jahr beendet hatte, holte zehn Siege, Thiem behielt sechsmal die Oberhand.