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Milliarden-Grab: Kritik am Davis Cup wird immer lauter

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Milliarden-Grab: Kritik am Davis Cup wird immer lauter

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Das Milliarden-Grab

Die Umstände der Gruppenphase im Davis Cup sorgen für heftige Kritik. Der Ruf nach der Rückkehr zum alten Modus wird immer lauter. Die Hoffnungen ruhen auf einem Deutschen.
Beim Davis Cup in Afrika kommt es zu einem Kuriosum: Während der Partie zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Äthiopien tanzt ein Pfau über den Platz.
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Die Umstände der Gruppenphase im Davis Cup sorgen für heftige Kritik. Der Ruf nach der Rückkehr zum alten Modus wird immer lauter. Die Hoffnungen ruhen auf einem Deutschen.

Die besten Tennis-Nationen kämpfen in dieser Woche um den Einzug in die K.o.-Runde im prestigeträchtigen Davis Cup. Im November spielen dann die acht verbliebenen Teams in Malaga den Sieger aus.

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Doch das aktuelle Format steht mächtig in der Kritik. „Wer sich dieses Reglement ausgedacht hat, hat von Tennis keine Ahnung“, polterte Boris Becker im Podcast „Das Gelbe vom Ball“.

Was Becker meint: Statt sämtliche Spiele in einem der beiden beteiligten Nationen auszutragen, finden die meisten Duelle auf neutralem Boden statt. „In Bologna spielt Schweden gegen Kolumbien. Da kannst du jeden Zuschauer per Handschlag begrüßen, weil es so wenige sind“, ärgerte sich der dreimalige Wimbledonsieger.

„Jetzt ist die Frage, wie es weitergeht: Sind da die richtigen Personen im Board der ITF? Verstehen die genügend vom Tennis? Wissen sie, dass sie dem Davis Cup mit diesem System die Seele genommen haben? Da sind sich alle Topspieler einig“, sagte Becker weiter: „Ich hoffe, sie haben da einen klaren Moment und entscheiden sich für den Tennissport!“

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Wawrinka und Becker kritisieren Davis Cup

Becker fordert schnell „eine Änderung“ und will daher zum alten System zurückkehren. Dort gab es klassische Heim- und Auswärtspartien der Tennis-Nationen - bis hin zum großen Finale. Becker selbst stand häufiger im Finale, gewann die Trophäe mit Deutschland dreimal.

Doch auch nach seiner aktiven Zeit blieb der Davis Cup ein Highlight im Kalenderjahr.

„Ich kann mich noch an Valencia erinnern, als Deutschland in Spanien gespielt hat - damals noch mit Nadal. Das war eines der bewegendsten Wochenenden, die ich jemals erlebt habe. Da muss der Davis Cup wieder hin“, fordert der 55-Jährige.

Damit ist er nicht alleine. Denn auch unter den aktuell aktiven Spielern gibt es Diskussionen. Den jüngsten Anstoß lieferte der Schweizer Stan Wawrinka mit einem wenig freundlich gemeinten „Danke“ aus Manchester an die Adresse von Ex-Fußballstar Gerard Pique (36) und den Tennis-Weltverband ITF.

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Wawrinka, 2014 Champion mit der Schweiz, garnierte seine Botschaft vom Gruppenspielort mit einem Video, das eine gähnend leere Halle vor dem Duell zwischen den Eidgenossen und Frankreich zeigte. Zahlreiche prominente Spieler stimmten in die Kritik ein. Auch die deutsche Nummer 1, Alexander Zverev, hat sich schon häufig für die Rückkehr zum alten Format ausgesprochen.

Deutscher bald Präsident der ITF?

Wie der traditionsreiche Wettbewerb im kommenden Jahr aussehen wird, ist noch unklar. Der Versuch von Pique und seiner Firma Kosmos, den altehrwürdigen Wettbewerb zu entstauben, ist jedenfalls krachend gescheitert.

2018 hatte er für drei Milliarden Dollar und 25 Jahre den Zuschlag der ITF bekommen, die aber in diesem Januar dann die Notbremse zog und Kosmos wieder ausbootete. Ein Rechtsstreit mit einer Millionenforderung von Pique ist die Folge. Nun muss ein neues Konzept her. Viele Kritiker fordern eine Rückkehr zum traditionellen Modus mit echtem Heimspielcharakter.

Womöglich wird DTB-Präsident Dietloff von Arnim einen größeren Einfluss auf die Zukunft geltend machen. Am 24. September wird der neue Präsident des Weltverbands gewählt. Von Arnim, der den Umgang der ITF mit dem Davis Cup als „erschreckend“ bezeichnete, tritt als einziger Herausforderer von Amtsinhaber David Haggerty (USA) in Cancun/Mexiko an.

Wenn es nach Becker geht, ist ein Wechsel an der Spitze des Weltverbandes unumgänglich: „Am Ende ist es unsäglich, dass man - wenn man solche Fehlentscheidungen trifft - noch die Chance hat, das Amt zu behalten. So ist die Politik - und nicht nur im Sport. Da müssen jetzt die richtigen Leute das Zepter übernehmen, denn so haben sie den Davis Cup kaputt gemacht.“

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Mit Sport Informations-Dienst (SID)