Den viel zu kurzen Urlaub hat sich Jannik Sinner redlich verdient. Nach der Krönung eines beeindruckenden Jahres beim Davis Cup, den er mit Italien zum zweiten Mal nacheinander gewann, freute sich der Tennisstar auf die anstehende Pause.
Sinner bejubelt sein Traumjahr
„Es war eine sehr lange Saison“, erklärte Sinner, der wie viele andere Spieler auf der Tour wohl bereits Mitte Dezember in die neue Spielzeit startet: „Man muss deshalb jetzt die freie Zeit genießen und sich mit guten Leuten umgeben, wenn man kann.“
Den Erfolg zum Abschluss nahm der 23-Jährige aber liebend gerne noch aus Malaga mit. „Als Sieger zurückzukommen und wieder zu gewinnen, ist das beste Gefühl für uns“, sagte Sinner auf der abschließenden Pressekonferenz mit der Davis-Cup-Trophäe. Mit 2:0 hatte Italien die Niederlande in einem einseitigen Endspiel am Sonntag bezwungen - für Sinner endete damit ein extrem starkes Jahr.
Der Südtiroler führt die Weltrangliste zum Saisonende souverän an - er triumphierte 2024 bei zwei Grand-Slam-Turnieren sowie den ATP Finals. Doch so erfolgreich Sinners Saison auf sportlicher Ebene war, so kompliziert verlief sie abseits des Platzes.
Das schwelende Dopingverfahren gegen den Italiener ist noch nicht abgeschlossen. Als nächstes steht eine Anhörung bei der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) an. Die hatte im September mitgeteilt, beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung gegen den Freispruch Sinners nach zwei positiven Tests auf das verbotene Steroid Clostebol im März eingelegt zu haben.
„Ich hatte bereits drei Anhörungen, die positiv ausgegangen sind. Also hoffe ich, dass auch die nächste Anhörung positiv ausfallen wird“, sagte Sinner: „Aber für mich ist das Wichtigste, dass alle Menschen, die um mich herum sind und mich als Mensch kennen, mir vertrauen.“
Er habe durch die Vorwürfe natürlich auch „Tiefen“ erlebt, so Sinner. „Wer mich kennt, weiß, dass ich emotional auch niedergeschlagen und untröstlich war, aber manchmal gibt einem das Leben eben Schwierigkeiten und man muss sie einfach aushalten“, führte er aus: „Was immer ich kontrollieren kann, kann ich kontrollieren. Und dann sehen wir weiter.“