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Rafael Nadal will "Nerven verbrennen" um Wimbledon spielen zu können

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Rafael Nadal will "Nerven verbrennen" um Wimbledon spielen zu können

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Jetzt brennt Nadal sogar Nerven an

Rafael Nadal kämpft nach dem Sieg bei den French Open um die Fortsetzung seiner Karriere. Nun versucht der Spanier eine ungewöhnliche Methode, um in Wimbledon spielen zu können.
Rafael Nadal ist bei den French Open kaum zu schlagen. Der 36-Jährige feiert seinen 14. Titel in Roland Garros und lässt dem Norweger Casper Ruud keine Chance.
SPORT1
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von SPORT1

„Ich kann und will so nicht weitermachen.“

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Die Botschaft von Rafael Nadal nach seinem historischen 14. Triumph bei den French Open und dem insgesamt 22. Grand-Slam-Titel war eindeutig.

Der Spanier will seine Karriere zwar gerne fortsetzen, aber nicht mehr unter den Bedingungen, die er in Paris auf sich genommen hatte. Dort ließ er seinen linken Fuß mithilfe von Plasma-Injektionen betäuben - oder in Schlaf versetzen, wie er es selbst nannte.

  • Der Tennis-Podcast „Cross Court“ zu Nadals Triumph und Fußproblemen sowie Zverevs Drama und die Folgen bei SPORT1, auf Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

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Hintergrund: Bereits 2005 war bei dem inzwischen 36-Jährigen das Müller-Weiss-Syndrom festgestellt worden. Seit Corona-Beginn macht Nadal der chronisch kranke Fuß besonders schwer zu schaffen. (BERICHT: Nadals Syndrom: „Der Knochen stirbt“)

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Nadal will Fuß-Problem in den Griff kriegen

Da Nadal durch die Injektionen bei den French Open aber kein Gefühl im Fuß mehr hatte und somit ein erhöhtes Verletzungsrisiko bestand, sucht er dringend nach Alternativlösungen. Nur dann will er seine Tennis-Karriere fortsetzen.

Hoffnung legt er dabei vor allem in eine ungewöhnliche Methode. Im englischen Teil seiner Pressekonferenz nach dem Sieg bei Roland Garros sprach er zunächst davon, dass versucht werde, „den Nerv ein wenig zu verbrennen“.

Da er sich in seiner Muttersprache Spanisch immer noch deutlich wohler fühlt, wurde er bei den Fragen der spanischen Kollegen kurz darauf genauer, was er damit meinte.

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Rafael Nadal bekam die Diagnose des Müller-Weiss-Syndroms nach seinem Turniersieg in Madrid 2005
Rafael Nadal bekam die Diagnose des Müller-Weiss-Syndroms nach seinem Turniersieg in Madrid 2005

Der Rekord-Grand-Slam-Sieger plant eine Radiofrequenztherapie, was eine Hochfrequenzbehandlung von Nerven ist - in Nadals Fall soll es sich um zwei Nerven handeln. (SERVICE: Mehr zur Radiofrequenztherapie und Nadals Kampf um seine Karriere im Tennis-Podcast „Cross Court“ auf SPORT1 - auch auf Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt)

So soll die Radiofrequenztherapie funktionieren

Bei dieser Methode wird gemeinhin durch eine erhitzte Nadel die elektrische Leitfähigkeit der Nerven unterbrochen. Klappt alles, wird dadurch der Schmerz massiv verringert. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.

„Wir werden sehen, ob wir mit dieser Behandlung den Nerv im Halbschlaf belassen können und dies als länger anhaltende Empfindung hinkriegen - auch wenn ich dann einen Fuß ohne so viel Empfindlichkeit habe“, sagte Nadal.

Dennoch soll diese Methode einen großen Unterschied zu derjenigen mit den Injektionen darstellen, bei der er überhaupt kein Gefühl im Fuß mehr hatte.

„Man hat etwas weniger Kontrolle, aber das, was schläft, ist der sensible Nerv, nicht der motorische Nerv, so behält man fast die vollständige Kontrolle über den Fuß“, sagte Nadal bei Cadena Cope.

Bei Rafael Nadal ist das Kahnbein ("navicular bone") schwer beschädigt
Bei Rafael Nadal ist das Kahnbein ("navicular bone") schwer beschädigt

Nadals letzte Option: eine größere Operation

Falls diese Methode nicht funktioniert, bleibt Nadal als letzte Lösung wohl nur noch eine größere Option, die „mir aber nicht garantiert, dass ich wieder einsatzfähig bin, und nach der es viel Zeit braucht, bis ich zurück bin“.

Ob die im Alter von 36 Jahren aus sportlicher Sicht Sinn ergibt, ist zweifelhaft. Doch für Nadal geht es nicht nur um seine Tennis-Karriere, sondern auch sein Leben darüber hinaus.

Denn der französische Arzt Gilbert Versier erklärte im vergangenen Herbst der Zeitschrift L‘Équipe in drastischen Worten, welche Konsequenzen Nadals unheilbare Krankheit hat: „Das Kahnbein wird zusammengedrückt und entwickelt Nekrose. Grob gesagt: Der Knochen stirbt, weil er seine Fähigkeit zur Gefäßneubildung verliert.“

Da Verlauf und Schwere des Prozesses aufgrund der Seltenheit der Krankheit jedoch nur schwer zu berechnen ist, kümmert sich Nadal aktuell vor allem um den Ist-Zustand.

Wie erfolgreich die Radiofrequenztherapie ist, dürfte sich bereits in Kürze zeigen. Denn nur wenn diese funktioniert, will Nadal in Wimbledon seinen dritten Grand Slam des Jahres anpeilen.