Nach dem verlorenen Finale bei den Australian Open in Melbourne wollte Alexander Zverev gerade zur traditionellen Rede bei der Siegerehrung anheben, da wurde er brüsk von einer Stimme aus dem Publikum unterbrochen.
Brisanter Zwischenfall vor Zverev-Rede
„Australia believes in Olya and Brenda“, war laut und deutlich in der Rod Laver Arena zu hören. Australien glaubt Olya und Brenda - ein äußerst brisanter Zwischenruf, zu dem er sich später in einer Medienrunde äußerte.
Der Hintergrund: Im Sommer 2024 war der Prozess gegen Zverev wegen angeblicher Körperverletzung an seiner damaligen Lebensgefährtin Brenda Patea gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 200.000 Euro ohne Urteil eingestellt worden. Zverev gilt weiterhin als unschuldig.
Ein paar Jahre zuvor hatte auch Zverevs Ex-Freundin Olya Sharypova Gewalt-Vorwürfe erhoben. Auch die Spielerorganisation ATP leitete damals Ermittlungen ein, da ein Vorfall sich während der Shanghai Masters im Jahr 2019 zugetragen haben soll. Die Untersuchung wurde Anfang 2023 wegen unzureichender Beweise aber eingestellt. Zu einem Gerichtsverfahren kam es nicht.
Insgesamt dreimal wiederholte die Zuschauerin nun in Melbourne ihre Anschuldigung. Der Vorfall dauerte etwa 15 Sekunden. Dann wurden Pfiffe und Buhrufe laut, ehe Applaus für Zverev anschwoll.
Zverev: „Es ist ätzend, dass ich so dicht am Pokal stehe“
Zverev nahm den Zwischenfall äußerlich stoisch zur Kenntnis, ging erst später auf einer Pressekonferenz darauf ein. „Es gibt keine Anschuldigungen mehr. Seit neun Monaten nicht mehr. Ich habe alles getan, was ich konnte, und ich werde dieses Thema nicht wieder aufgreifen“, sagte der Hamburger in Melbourne.
Aus seinen Emotionen nach dem verlorenen Endspiel machte er in seiner Rede dagegen keinen Hehl: „Es ist ätzend, dass ich jetzt so dicht hier am Pokal stehe“, sagte Zverev und zollte Triumphator Jannik Sinner ein Sonderlob: „Gratulation, du bist mit Abstand der beste Spieler der Welt! Ich habe gehofft, dass ich heute ein besserer Gegner sein kann, aber du bist zu gut, so einfach ist das.“
Zuvor hatte Zverev auch sein drittes Grand-Slam-Finale verloren. Beim 3:6, 6:7 (4:7), 3:6 war der 27-Jährige am Ende chancenlos.
Nach dem sportlichen Tiefschlag musste Zverev dann bei der Siegerehrung den pikanten Zwischenfall erdulden.