Auf diesen Sieg hat sie seit vielen Jahren gewartet - und eine ganze Sportnation freut sich mit ihr.
Eine emotionale Erlösung
Nach einem überraschenden Sieg über Mitfavoritin Coco Gauff steht Paula Badosa im Halbfinale der Australian Open - und zum ersten Mal überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier unter den letzten Vier. 7:5, 6:4 hieß es nach 1:43 Stunden Spielzeit - und wie sehr dieser Coup für Badosa einer Erlösung gleichkam, war ihr anzumerken, als sie nach dem verwandelten Matchball freudestrahlend auf die Knie sank.
Australian Open: Badosa feiert größten Karriereerfolg
„Ich bin sehr emotional und sehr stolz, so etwas zu erreichen. Ein Traum wird wahr“, sagte die einstige Nummer zwei der Welt im Interview.
Die 27-Jährige, die 2019 mit 21 verhältnismäßig spät das erste Mal ein Major-Hauptfeld erreicht hatte, hat den nächsten großen Schritt in ihrer wechselhaften Karriere vollführt - und begeistert auch die Presse in ihrer Heimat spürbar.
„Ein starker Aufschlag, ein Fels bei den Returns und eine Dampfwalze im Angriff“, lobte El Mundo Deportivo die „spektakuläre“ und „historische“ Performance: Badosa ist nach Arantxa Sánchez Vicario, Conchita Martinez und Garbine Muguruza erst die vierte Spanierin, die es in Melbourne so weit geschafft hat.
Von einer „durchbrochenen Mauer“ (AS) und „dem wichtigsten Sieg ihres Lebens“ (El Mundo) schwärmen auch andere.
Zurückgekämpft nach einem Horror-Jahr
Nicht zuletzt nach ihrem von Verletzungs-Dramen durchzogenem Horror-Jahr 2023 schmeckt Badosas bislang größter Erfolg umso süßer: Die in New York geborene Spanierin hatte damals wegen einer chronischen Rückenverletzung drei Grand-Slam-Turniere verpasst, in Wimbledon aufgeben müssen und war zwischenzeitlich aus den Top 100 der Weltrangliste gefallen.
Schon am Ende des vergangenen Jahres hatte mit dem Viertelfinal-Einzug bei den US Open das beste Major-Ergebnis seit ihrem Comeback erreicht - nun folgte der vorläufige Höhepunkt, den Badosa gern noch steigern würde: „Ich träume davon ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen“, unterstrich sie nach dem Triumph über Gauff ihre Ambitionen. Die Rückkehr in die Top 10 hat sie nach den Australian Open schon sicher.
Badosa trifft nun in einem hochklassigen Halbfinale am Donnerstag auf Titelverteidigerin Aryna Sabalenka. Die Weltranglistenerste, die in Melbourne zum dritten Mal in Serie triumphieren könnte, hatte in ihrem Viertelfinale gegen Anastasia Pawljutschenkowa zeitweise große Probleme. Doch die 26-Jährige behielt mit 6:2, 2:6, 6:3 die Oberhand.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)