Ein Comeback für die Geschichtsbücher: Carlos Alcaraz hat nach einer mehr als fünfstündigen Schlacht im längsten Finale der Turnierhistorie zum zweiten Mal in Folge die French Open gewonnen!
Episches Traumfinale! "Sowas haben wir alle noch nie gesehen"
Alcaraz lässt Sinners Träume platzen
In einem hochklassigen Endspiel setzte sich Alcaraz in fünf unglaublich hart umkämpften Sätzen gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner durch (4:6, 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (10:2)).
French Open: Matchball-Drama um Sinner
Alcaraz fand nach dem großen Kampf aufmunternde Worte für Sinner: „Du bist ein Vorbild für die Jugend und auch für mich bist du eine Inspiration“, bedankte sich der frischgebackene Champion bei seinem Kontrahenten. Auch bei den Fans bedankte sich Alcaraz: „Ihr werdet für immer in meinem Herzen bleiben.“
Das Match bot einige spektakuläre Wendungen. Sinner sah im vierten Satz eigentlich schon wie der sichere Sieger aus. Beim Stand von 3:5 und 0:40 wehrte Alcaraz jedoch drei Matchbälle ab und verhinderte das Break.
Beflügelt von den in Ekstase versetzten Fans - die einfach nicht wollten, dass das Match vorbeigeht - breakte Alcaraz den Italiener zum 5:5. „Das ist ja wirklich filmreif, das Ding hier“, kommentierte Matthias Stach bei Eurosport.
Der Spanier entschied den vierten Satz im Tiebreak für sich (7:3). „Ich bin ja fast in Trance. Was ein Match. Was für ein Drama. Was für ein Niveau“, adelte Experte Boris Becker die beiden Finalisten.
Alcaraz nicht mehr aufzuhalten - Sinner frustriert
Im fünften Satz riss Alcaraz die Partie an sich und schraubte seine beeindruckende Fünf-Satz-Bilanz auf 13:1 (!). Es war das erste Mal in seiner noch jungen Karriere, dass er nach 0:2-Satzrückstand noch gewinnen konnte.
Sinner hingegen war im fünften Satz zwischenzeitlich sichtlich angeknockt, zeigte plötzlich Emotionen. Als er beim Stand von 1:2 das Rebreak verpasste, hämmerte er seinen Schläger auf den Boden des Court Philippe Chatrier.
Packendes Finale: Becker und Stach vollends begeistert
Als Sinner jedoch mit dem Rücken zur Wand stand und bei Aufschlag Alcaraz das 5:5 erzwang, besserte sich die Körpersprache wieder. „Er ist wieder auferstanden. Und wir haben nicht Ostern“, sagte Stach.
Und nach dem 6:5 für Sinner: „Dieser Teufelskerl. Ein krasser Typ.“ Aber Alcaraz sorgte bekanntlich noch für eine letzte Wende.
„Historisch. Werbung für den Tennissport“, schwärmte Becker: „Wer sich im Tennis ein bisschen auskennt, sowas haben wir alle noch nie gesehen. Hier jagt ein Höhepunkt den anderen.“
15.000 Zuschauer, darunter scharenweise Sport-Prominenz wie Basketball-Ikone Dirk Nowitzki und Formel-1-Star George Russell, waren ebenso völlig aus dem Häuschen.
Sinners Fünf-Satz-Bilanz liegt nun bei 6:10. Besonders auffällig: Von Fünf-Satz-Matches die länger als 3 Stunden und 50 Minuten dauerten, konnte der Italiener noch keines gewinnen (0:7).
Sinner verpasst damit seinen vierten Grand-Slam-Titel. Die Enttäuschung stand dem 23-Jährigen ins Gesicht geschrieben. Stattdessen darf sich Alcaraz nun über seinen fünften Major-Titel freuen.
Nach dem Match zeigte Sinner Größe und gratulierte seinem Bezwinger. Im Siegerinterview zollte er Alcaraz großen Respekt, musste aber auch eingestehen: „Es ist leichter Tennis zu spielen, als jetzt die richtigen Worte zu finden.“ Und so bitter es auch sein mag: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier, auch wenn ich heute Nacht wahrscheinlich nicht schlafen kann.“