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Diese Tränen bewegen Wimbledon

Diese Tränen bewegen Wimbledon

Das Wimbledon-Finale der Damen geht als eines der emotionalsten in die Geschichte ein. Amanda Anisimova kassiert eine bittere Abreibung und sorgt mit einem tränenreichen Interview für ergreifende Momente.
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Das Wimbledon-Finale der Damen geht als eines der emotionalsten in die Geschichte ein. Amanda Anisimova kassiert eine bittere Abreibung und sorgt mit einem tränenreichen Interview für ergreifende Momente.

Es sind Szenen, die unter die Haut gehen. Tennis-Star Amanda Anisimova hat im Finale von Wimbledon leidvoll erfahren, wie schnell ein Traum zum Alptraum werden kann.

Die US-Amerikanerin unterlag der Polin Iga Swiatek mit 0:6 und 0:6 und blieb dabei als zweite Athletin in der Tennis-Geschichte ohne Spielgewinn in einem Grand-Slam-Finale.

Als Swiatek ihren ersten Matchball verwandelte, zeigte sich Anisimova zunächst noch gefasst und gratulierte ihrer Gegnerin, jedoch konnte sie ihre Tränen nur wenige Minuten später nicht mehr zurückhalten, als sie den schweren Weg zum Interview antreten musste.

Anisimova zollt Swiatek Respekt

Während die Menge die sichtlich gefrustete Finalistin mit Trost spendendem Applaus unterstützte, bemühte sich Anisimova, die richtigen Worte zu finden.

„Du bist so eine unglaubliche Spielerin und eine Inspiration. Herzlichen Glückwunsch an dich und dein Team“, zollte sie zunächst ihrer Gegnerin Respekt.

„Danke an alle, die mich unterstützt haben, es war eine unglaubliche Atmosphäre, ihr habt mich durch den Wettbewerb getragen. Mir ist ein bisschen der Sprit ausgegangen. Ich wünsche, dass ich euch allen eine bessere Performance hätte zeigen können“, wandte sie sich im Anschluss an die applaudierende Menge auf der Tribüne.

Es sei „ein riesiges Privileg“ gewesen, in diesem Stadion gespielt zu haben.

Anisimova dankt ihrer Mutter emotional

Noch emotionaler wurde es, als sich Anisimova bei ihrer Box und ihrer Familie bedankte. „Ihr habt mich gepusht und immer an mich geglaubt“, bedankte sie sich.

Dann wandte sie sich dann mit zittriger Stimme an ihre extra eingeflogene Mutter: „Ich würde ohne dich definitiv nicht hier stehen“, so ihre emotionalen Worte, als sie aufgelöst die Hände vors Gesicht schlug. „Meine Mutter ist die selbstloseste Person, die ich kenne. Sie hat alles dafür getan, dass ich in meinem Leben bis zu diesem Punkt gekommen bin.“

„Deinetwegen habe ich nicht verloren“, fügte sie mit einem leichten Lächeln hinzu, während der brandende Applaus auf den Rängen immer stärker wurde.

Zum Abschluss wandte sich Anisimova nochmals an alle Unterstützer. „Mit euch hat die Reise so viel Spaß gemacht, ihr habt so gut auf mich aufgepasst und mir immer das Beste gewünscht. Und an alle anderen: Ich liebe euch einfach“.

Anisimova meistert steinigen Lebensweg

Der emotionale Ausbruch von Anisimova ist keineswegs erstaunlich. Im Jahr 2019 verstarb ihr Vater und Trainer im Alter von nur 52 Jahre an einem Herzinfarkt.

Anisimova versuchte sich durchzubeißen, konnte aber keine großen Erfolge mehr erzielen. 2023 machte sie mentale Probleme öffentlich und erklärte, dass es für sie „unerträglich sei, bei Tennisturnieren zu sein“.

Nach ihrer Rückkehr auf die Tennis-Tour musste sich mit einigen kritischen Worten auseinandersetzen. „Mir haben viele Leute gesagt, dass ich es nie wieder an die Spitze schaffen würde, wenn ich so lange aus dem Spiel raus bin“, erklärte sie im Laufe des Wimbledon-Turniers, das für sie bis ins Finale ging.