Der Transfer von Florian Wirtz zum FC Liverpool geht in die finalen Züge und soll zeitnah offiziell verkündet werden. Jüngst flog er nach England, um den obligatorischen Medizincheck zu absolvieren und seinen bis 2030 datierten Vertrag zu unterschreiben. Ist das erledigt, klingeln die Kassen. In Leverkusen, aber auch in Köln.
Florian Wirtz: So viel verdient der 1. FC Köln am Megadeal
Was Köln am Wirtz-Deal verdient
Insgesamt sollen - je nach Medienbericht - 136 Millionen Euro von Liverpool nach Deutschland fließen. Davon sind 117,5 Millionen Euro als fixe Ablöse fällig, weitere 18,8 Millionen Euro gelten als realistische Erfolgsboni. Allerdings ist wohl noch unklar, welchen Anteil davon Bayer Leverkusen erhält und wie viel an den 1. FC Köln geht.
Denn auch Wirtz’ Jugendverein wird durch den Solidaritätsmechanismus der FIFA kräftig mitverdienen. „Man kann schon sagen, dass es für uns schöner ist, dass er nach Liverpool und nicht zu Bayern München wechselt. Das steht schon mal fest“, wird FC-Sportdirektor Thomas Kessler von verschiedenen Medien zitiert.
Köln profitiert von FIFA-Regularien
Der Grund: Nur bei Transfers zu einem anderen Verband wird diese Regel ausgelöst. Bei einem Wirtz-Wechsel zum FC Bayern hätte Köln also nichts verdient. Der heute 22-Jährige wurde von 2010 bis 2020, zwischen seinem siebten und 16. Lebensjahr, in der Domstadt ausgebildet. Laut den FIFA-Regularien gehen fünf Prozent der Ablöse an die Vereine, die einen Spieler vom zwölften bis zum 23. Lebensjahr trainieren.
Wirtz zog es damals als 16-Jährigen von Köln nach Leverkusen. Ob Bayer aber noch als Ausbildungsklub zählt, ist dem Vernehmen nach bisher ungeklärt. Der “Effzeh” hofft, die kompletten fünf Prozent einstreichen – bei einer Ablöse von 136 Millionen Euro wäre das knapp sieben Millionen Euro.
“Wir werden automatisch unseren Anteil bekommen“
Sollte die FIFA Leverkusen jedoch ebenfalls als Ausbildungsverein einstufen, würde sich der Kölner Anteil auf rund zwei Millionen Euro reduzieren. „Wenn es einen Transfervertrag gibt, werden die Einnahmen zentral beim Clearing House der FIFA (Abrechnungsstelle des Verbandes; Anm. d. Red.) gebündelt“, schilderte Kessler. „Dann wird gesehen, welcher Klub an welcher Transfersumme beteiligt wird. Wir werden automatisch unseren Anteil bekommen.“
Bezüglich der Höhe des Anteils hätten sich die Verantwortlichen „intern natürlich schon Gedanken gemacht”, sagte Kessler weiter. Die Kassen des Bundesliga-Aufsteigers werden so oder so noch einmal gut gefüllt.