Ist Gittens einer für den FC Bayern? Das sagen die Daten

Borussia Dortmund hat Gerüchte um ein geheimes Treffen zwischen Jamie Gittens und Bayern-Sportvorstand Max Eberl dementiert. Laut BVB sei an entsprechenden Berichten „nichts dran“. Dennoch ist klar: Der Youngster steht bei den Bayern auf der Liste.

Wie SPORT1 erfuhr, ist Gittens durchaus ein Thema beim Rekordmeister – der BVB weiß von dem Interesse. Doch der 19-Jährige hat offenbar andere Pläne: Ein Wechsel zum FC Chelsea soll für Gittens derzeit Priorität haben.

Doch wäre der BVB-Youngster überhaupt eine geeignete Verstärkung für den FC Bayern? Dieser Frage geht SPORT1 mit den Daten von Sportec Solutions nach – und kommt zu durchaus überraschenden Ergebnissen.

Gittens baut nach starker Vorrunde ab

Fest steht: Der junge Engländer ist ein großes Talent. Er ist sehr schnell (sein Top-Speed in der Bundesliga liegt bei 36 km/h), beidfüßig, wendig und extrem dribbelfreudig – dabei verliert er sich in der Regel nicht in unnötigen Tricks, sondern hat einen gradlinigen Zug zum Tor.

Gittens kam in der Saison 2024/25 an 32 von 34 Bundesliga-Spieltagen zum Einsatz, 21-mal davon in der Startelf. In der Hinrunde zählte er zu den Leistungsträgern, hing im Kalenderjahr 2025 allerdings deutlich durch. In der Rückrunde war er nur noch an einem Bundesliga-Treffer direkt beteiligt.

Dennoch: Mit acht Saisontoren war er hinter Serhou Guirassy Dortmunds treffsicherster Spieler, hinzu kamen drei Assists – macht elf direkte Torbeteiligungen. In der Champions League traf er zudem viermal, was seine Pflichtspielquote auf zwölf Tore erhöhte.

Auffällig: Der Offensivspieler wies in der Bundesliga die beste Abschluss-Effizienz beim BVB auf – er erzielte fast vier Tore mehr, als es seine Chancen eigentlich hergaben. Insgesamt gab er 53 Torschüsse ab und bereitete 20 weitere vor.

Zudem zählt Gittens zu den dribbelstärksten Spielern der Liga: Nur Florian Wirtz, Michael Olise und Jamal Musiala gingen 2024/25 häufiger ins Eins-gegen-eins. Der Dortmunder kommt auf 93 Dribblings mit einer Erfolgsquote von starken 62 Prozent – ein Top-Wert im Liga-Vergleich.

Hier hat Gittens noch Nachholbedarf

Doch wie schlägt sich Gittens im Vergleich zu den Bayern-Offensivkräften? Dabei wird deutlich: In Sachen Konstanz und Effizienz liegt Gittens noch hinter den etablierten Münchnern zurück.

Kingsley Coman, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Michael Olise kommen allesamt auf mehr Torbeteiligungen - sowohl absolut als auch pro Spielminute.

Bei den Torschussbeteiligungen der abgelaufenen Saison ist der BVB-Profi ebenfalls im Nachteil: Olise kommt im Schnitt alle 14 Minuten zu einem Abschluss oder legt einen auf, Musiala und Gnabry liegen bei 17 Minuten, Coman bei 18. Bei Gittens sind es 24 Minuten.

Auch bei der Passquote ist er (noch) nicht ganz auf dem Niveau der Münchner: Der Dortmunder bringt 82,5 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, während Coman (89,8 Prozent), Gnabry (86 Prozent) und Musiala (88 Prozent) deutlich stabiler im Passspiel agieren. Zudem schlägt Coman im Schnitt mehr Flanken pro Partie in den Strafraum.

Gittens großes Plus: Tempo und Dynamik

Gittens herausragende Qualität bleibt das Tempo: Mit einem Bundesliga-Top-Speed von 36 km/h ist Gittens der Schnellste der beobachteten Spieler - Musiala (33,7 km/h), Olise (33,9 km/h), Coman (34,8 km/h) und Gnabry (34,2 km/h) bleiben hier klar zurück.

Auch bei den Sprints pro 90 Minuten ist der Dortmunder Spitzenreiter: 33 Sprints pro Partie – Coman (30) und Gnabry (26) kommen da nicht ran.

Fazit: Während die Bayern-Offensivstars aktuell noch effizienter und konstanter auftreten, bringt Gittens mit seinem Tempo, seiner Dynamik und seiner Dribbelstärke Attribute mit, die das Münchner Spiel bereichern könnten.