Einen ersten bitteren Vorgeschmack darüber, in welche finanziellen Regionen der Poker um Nick Woltemade zu steigen droht, bekamen die Bayern am Freitag.
Bayern plant nächstes Angebot für Woltemade
Bayern macht einfach weiter
Nein, soll der VfB Stuttgart gesagt haben. Nein zum Angebot des deutschen Rekordmeisters in Höhe von 40 Millionen Euro plus fünf Millionen Boni.
Dass alles im Leben eine Frage des Geldes ist, war vorher schon klar. Deutlich wurde nur: Der VfB meint ernst, was er vorher vollmundig angekündigt hatte. Und zwar: Unseren Nick, wie auch Max Eberl lieber sagt, den lassen wir so leicht nicht gehen – wenn denn überhaupt.
Bayern will nachlegen
Dem FC Bayern stehen also wirklich – und nicht nur hypothetisch – schwere Wochen des Pokerns bevor. Unwahrscheinlich aber, dass an der Säbener Straße niemand damit gerechnet hat oder dass die Sache etwa schon erledigt wäre.
Ganz im Gegenteil: Nach SPORT1-Informationen werden die Münchner mit einem zweiten Angebot auf die einstweilige Absage des VfB reagieren. Frei nach dem Motto: Schritt für Schritt, bis die Stuttgarter womöglich nachgeben.
Und dass die Schwaben es nicht schlecht mit den Bayern meinen, hatte Sportvorstand Eberl schon vor einigen Wochen kundgetan – oder zumindest freimütig spekuliert.
Musialas Verletzung erhöht Druck auf Bayern
Er glaube nicht, „dass Stuttgart uns über den Tisch ziehen will“, sagte der 51-Jährige Ende Juni in den USA, nachdem das Interesse an Woltemade nicht länger zu leugnen und das Ringen um den Angreifer mehr oder minder offiziell gestartet war.
Dass darin auch viel Hoffnung mitschwang, schien sowieso offenkundig, bekam durch die Verletzung von Jamal Musiala aber eine weitere folgenschwere Note.
Weil der Superstar mindestens bis Ende des Jahres ausfällt, braucht Bayern umso dringender einen Spieler wie Woltemade – und der VfB würde seinen Job nicht machen, wenn er nicht wüsste, dass genau dieser Punkt zum Druckmittel werden kann.
Bayerns größter Trumpf
Doch egal, wie groß die Not auch sein mag: Auf Wunderzahlen will sich der Rekordmeister nach SPORT1-Informationen weiterhin nicht einlassen.
Das hatte auch Uli Hoeneß erst vor einer Woche klargemacht, als er die Möglichkeit in den Raum stellte, dass ein Woltemade-Transfer vielleicht erst „nächstes Jahr“ klappen könnte, sollte die Stuttgarter Seite nicht nachgeben wollen.
Bayerns größter Trumpf bleibt indes weiter die Einigung mit der Spielerseite, also mit Woltemade selbst, der einen Wechsel noch in diesem Sommer anstrebt.
Das Transferfenster schließt am 1. September – Zeit also noch genug aus Bayern-Sicht, um weitere Angriffe zu starten.