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Fußballtransfers: "Schande und nie dagewesenes Drama!" Posse um Ronaldo-Klub

Die wohl verrückteste Posse des Sommers

David Hancko sollte eigentlich im Trainingslager bei seinem neuen Klub Al-Nassr loslegen. Doch es kam alles anders. Und sein bisheriger Klub findet deutliche Worte für das Chaos.
David Hancko stand bei Feyenoord Rotterdam unmittelbar vor dem Abschied
David Hancko stand bei Feyenoord Rotterdam unmittelbar vor dem Abschied
© IMAGO/Box to Box Pictures
David Hancko sollte eigentlich im Trainingslager bei seinem neuen Klub Al-Nassr loslegen. Doch es kam alles anders. Und sein bisheriger Klub findet deutliche Worte für das Chaos.

Von einer „bizarren Wendung“ schrieb De Telegraaf. Und in der Tat bietet die vielleicht kurioseste Transferposse dieses Sommers genug Stoff für einen Hollywood-Film.

In den Hauptrollen: David Hancko, slowakischer Innenverteidiger. Sein bisheriger Arbeitgeber Feyenoord Rotterdam, niederländischer Topklub. Sein vermeintlich neuer Verein Al-Nassr, saudi-arabisches Schwergewicht um Altstar Cristiano Ronaldo. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Alles schien ausgehandelt. Feyenoord hatte sich nach übereinstimmenden Berichten aus den Niederlanden mit Al-Nassr auf einen Transfer verständigt.

Hancko hätte für Rekordsumme wechseln sollen

Der Deal hätte dem Dritten der abgelaufenen Eredivisie-Saison die klubinterne Rekordsumme von bis zu 40 Millionen Euro eingebracht.

Hancko verabschiedete sich daraufhin am Freitag von seinem bisherigen Klub und brach Anfang dieser Woche ins österreichische Saalfelden auf. Dort hat Al-Nassr seine Zelte für die Saisonvorbereitung aufgeschlagen.

Doch während im Pinzgau wegen der angeblichen Ankunft von Superstar Ronaldo, der am Freitag laut Salzburger Nachrichten per Privatjet dort aufschlagen soll, bereits eine Art Ausnahmezustand herrscht, rechnete mit der Anreise von Hancko offenbar niemand.

„Echter Skandal!“ Neuzugang plötzlich „nicht mehr willkommen“

„David wurde außergewöhnlich unangemessen behandelt“, wurde Feyenoords Pressesprecher Raymond Salomon beim Telegraaf zitiert. Al-Nassr habe Hancko ins Trainingslager kommen lassen, „um jetzt plötzlich zu sagen, er sei dort nicht mehr willkommen. Das ist beispiellos“, sagte Salomon.

„Es ist ein echter Skandal, wie dieser Verein David behandelt hat“, wurde der Klub-Vertreter deutlich. „Eine Schande und ein nie dagewesenes Drama“ sei der geplatzte Wechsel für Hancko, ergänzte Salomon. Der Spieler und Feyenoord seien herumgeschubst worden.

Der 27-Jährige stand schon länger im Fokus von Al-Nassr. Beim letzten Saisonspiel im Mai beim SC Heerenveen deutete bei Hancko bereits vieles auf Abschied hin, mit emotionalen Gesten verabschiedete er sich von den Fans.

„Wenn es das letzte Spiel war, möchte ich mich beim Verein bedanken. Ich bin hier ein besserer Spieler und ein besserer Mensch geworden“, sagte er damals bei ESPN.

Den Berichten zufolge gerieten die Verhandlungen mit Al-Nassr ins Stocken, weil sich der Klub in der Führungsetage neu aufstellte. Zuletzt deutete sich aber ein Durchbruch an.

Fortsetzung der verrückten Transferposse?

Laut Telegraaf soll Hancko daher schon seine Wohnung in Rotterdam aufgegeben haben und sich mit seiner Frau, die noch dazu schwanger ist, auf das neue Abenteuer vorbereitet haben. Dann folgte die überraschende Kehrtwende.

Hancko ist nun wieder zurück bei Feyenoord. Sein Vertrag läuft noch bis 2028. Ob er diesen erfüllt, ist allerdings fraglich. „Vielleicht klopft Atlético Madrid ja bald wieder an“, mutmaßte De Telegraaf mit Blick auf vergangene Gerüchte.

Klingt nach einer spannenden Fortsetzung der Transferposse.