Kyrie Irving und sein Verein, die Brooklyn Nets, haben auf die anhaltende Kritik an Irving reagiert. Klub und Spieler haben ein Statement veröffentlicht und zudem eine große Spende angekündigt. Auf eine Entschuldigung für sein Verhalten hat Irving derweil verzichtet.
Nach Skandal-Tweet: NBA-Star reagiert
Irving und die Nets werden jeweils 500.000 Dollar an Organisationen, „die sich gegen Hass und Intoleranz in unserer Gesellschaft einsetzen“, spenden. Dies gaben sie in einem gemeinsamen Statement mit der Anti-Defamation League (ADL), einer amerikanischen Organisation gegen Antisemitismus, bekannt (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA).
Die Nets und Irving wollten mit der ADL zusammenarbeiten, hieß es im Statement. Es sei „eine Bemühung, um Bildungsprogramme zu entwickeln, die jede Form von Antisemitismus und Bigotterie vollumfänglich bekämpfen.“
Irving verzichtet auf Entschuldigung
Irving selbst äußerte sich folgendermaßen: „Ich lehne jede Form von Hass und Unterdrückung ab und stehe an der Seite der Communities, die jeden Tag an den Rand gedrängt werden. Mir sind die negativen Folgen meines Posts auf die jüdische Gemeinde bewusst und ich übernehme Verantwortung.“ Eine explizite Entschuldigung blieb Irving schuldig.
„Ich glaube nicht alles, was in der Dokumentation behauptet wird, oder dass die Inhalte meinen Moralvorstellungen und Prinzipien entsprechen“, beteuerte Irving. „Ich bin ein Mensch und lerne beständig weiter, und das plane ich weiterhin mit einem offenen Geist der Bereitschaft, zuzuhören. Für meine Familie und mich: Wir wollten keiner Gruppe oder Religion Schaden zufügen und wünschen uns nur, ein Leuchtfeuer der Wahrheit zu sein“, so der 30-Jährige weiter.
Irving hatte den Unmut der Fans mit einem Tweet auf sich gezogen. Im umstrittenen Post verlinkte Irving einen Film, der auf einem Buch voller antisemitischer Narrative basiert. Im Buch wird unter anderem die Ermordung von sechs Millionen Juden während des Nationalsozialismus als eine von „fünf wesentlichen Unwahrheiten“ bezeichnet. (Antisemitismus: NBA-Star Irving in der Kritik)
Nicht der erste Ausfall Irvings
Der Tweet wurde zwar schnell gelöscht. Zuletzt hatte sich Irving aber auch noch in einer Medienrunde geweigert, sich zu entschuldigen und betont, die Kritik werde ihn bestärken.
Schon in der Vergangenheit war Irving durch fragwürdige Ansichten aufgefallen. So hatte er sich unter anderem offen für die „Flat-Earth“-Theorie gezeigt und die Corona-Impfung verweigert, wodurch er einen Großteil der vergangenen Saison verpasste. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)
Zuletzt hatte es beim Spiel der Nets gegen Indiana bereits Proteste gegeben. Irving war daraufhin von seinem Verein mit einem Interviewverbot belegt worden.