Home>US-Sport>NBA>

LeBron-James-Retter Rui Hachimura - der unwahrscheinliche Held der Los Angeles Lakers

NBA>

LeBron-James-Retter Rui Hachimura - der unwahrscheinliche Held der Los Angeles Lakers

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Der unwahrscheinliche Lakers-Held

Rui Hachimura wird im ersten Playoff-Spiel der Los Angeles Lakers zum unerwarteten Matchwinner. Der Japaner erlebt bei der Franchise um Superstar LeBron James und Dennis Schröder eine Märchen-Story.
Rui Hachimura im Duell mit Grizzlies-Forward Jaren Jackson Jr.
Rui Hachimura im Duell mit Grizzlies-Forward Jaren Jackson Jr.
© Imago
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Superstar LeBron James wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Es waren unsere Bankspieler, die uns heute Abend den Sieg beschert haben“, verkündete der 38-Jährige nach dem 128:112-Sieg im ersten Playoff-Spiel gegen die Memphis Grizzlies.

Wen King James mit seinem Lob meinte, erschloss sich spätestens beim Blick auf die Statistiken. 29 Punkte steuerte Rui Hachimura von der Bank aus bei und stellte damit gleichzeitig den Franchise-Rekord von Mychal Thompson ein. Kein Reservist legte je mehr Punkte in einem Playoff-Spiel für die Lakers auf.

{ "placeholderType": "MREC" }

Hachimura bei Wizards unglücklich

Der Japaner, der elf von 14 Würfen aus dem Feld und fünf seiner sechs Dreiern traf, schwang sich damit ganz nebenbei zum Topscorer seines Teams auf.

Lesen Sie auch

Dass er bei den ruhmreichen L.A. Lakers innerhalb kürzester Zeit zum gefeierten Spieler werden würde, hätte der 25-Jährige vor wenigen Monaten vermutlich nicht gedacht, galt er doch zu Jahresbeginn noch als äußerst unglücklicher NBA-Profi.

Und das nicht nur, weil er fast täglich im Internet von japanisch-ethnischen Nationalisten aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe beleidigt wird, wie er einst bei Twitter verriet.

2019 hatten die Washington Wizards Hachimura mit dem neunten Pick im NBA-Draft ausgewählt. In der zurückliegenden Offseason erhielt er allerdings keine lukrative Vertragsverlängerung, sondern blieb in seinem Rookie-Deal gebunden. Hinter Kyle Kuzma und Kristaps Porzingis wurden die Aussichten auf Spielzeit aber zunehmend schlechter.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wertschätzung als Basketballer wichtig

Der Enttäuschung über seine Situation verlieh der Power Forward Mitte Januar mit folgenden Worten Ausdruck: „Ich will irgendwo sein, wo man mich als Basketballspieler will.“

Auf Klubsuche stellte er Forderungen an den künftigen Arbeitgeber: „Ich will an einen Ort, an dem mein Spiel geschätzt wird. Ich will an einen Ort, an dem man an mich glaubt und ich einfach ich sein kann. Das ist mein Ziel.“

Und dieses Ziel sollte sich erfüllen. Für Kendrick Nunn sowie drei Zweitrundenpicks sicherten sich die Lakers wenig später die Dienste von Hachimura – und das sollte sich lohnen.

Mega-Performance im ersten Playoff-Spiel für die Lakers

In den Playoffs ist das Team um Superstar LeBron James auf dem Papier der Underdog. Die Grizzlies beendeten als zweitbestes Team im Westen die Regular Season, die Lakers dagegen sicherten sich erst über den Umweg des Play-in-Turniers ihre Teilnahme an der Postseason als siebter Seed.

Dass Hachimura im ersten Duell der Serie zum Matchwinner wurde, kommt aber nicht von ungefähr. So erklärte er nach der Partie, vor allem seine Dreier gezielt vorbereitet zu haben. Demnach kundschafteten er und Assistenztrainer Phil Handy die Lücken in der Verteidigung der Grizzlies genau aus – und stimmten passend dazu die nun erfolgreichen Würfe des Forwards ab.

Aufregung oder Nervosität verspürte Hachimura ob seines ersten Playoff-Spiels mit den Lakers nicht. Ganz im Gegenteil. „Ich mag die große Bühne sehr. An einem Ort wie diesem habe ich das Gefühl, dass ich aufblühen kann. Ich mag es, dass ich noch mehr geben kann“, kam er regelrecht ins Schwärmen.

Dass er bislang den Ruf hatte, in den entscheidenden Spielen zu verschwinden? Vergessen!

Training mit LeBron hat Hachimura verändert

Bereits in den vergangenen Wochen entwickelte sich Hachimura mehr und mehr zum Leistungsträger. Kein Vergleich zu den Anfängen Ende Januar. „Als er ankam, konnte man sehen, dass er versuchte, LeBron und Anthony Davis auf Zehenspitzen zu umschiffen“, erinnerte sich Head Coach Darvin Ham.

Nun gibt es vom besten Scorer der NBA-Geschichte reichlich Lob und Unterstützung für Hachimura.

„Ich sehe, was für ein Spieler er ist, was er werden kann“, sagte James: „Ich versuche einfach, ihm zuzuhören, ihn positiv zu motivieren, ihm positive Botschaften zu übermitteln, ihn wissen zu lassen, wie wichtig er für unser Team ist und dass er ein großer Teil davon sein muss, damit wir das Ziel erreichen, das wir erreichen wollen. Und das will er auch sein.“

Es scheint, als habe die Zusammenarbeit mit dem NBA-Megastar bei Hachimura einen Schalter umgelegt. So gab der Japaner bereits zu, dass die Art und Weise, wie James und auch Davis mit ihm reden, sein Selbstverständnis verändert hat.

„Sie sagen mir, ich soll mehr Würfe nehmen.“ Wenn LeBron James dir sagt, du sollst mehr werfen, „dann musst du mehr werfen“, konstatierte er lachend. Eine Aufforderung mit Erfolg.