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NBA: Schröder glänzt bei den Lakers - X-Faktor in den Playoffs gegen Grizzlies?

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NBA: Schröder glänzt bei den Lakers - X-Faktor in den Playoffs gegen Grizzlies?

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Schröder als X-Faktor der Lakers

Dennis Schröder ist beim Einzug der Los Angeles Lakers in die NBA-Playoffs einer der entscheidenden Akteure. Kann der 29-Jährige den Rekordmeister auch in den Duellen mit den Grizzlies beflügeln?
Dennis Schröder (r.) führte die Lakers beim Einzug in die Playoffs an
Dennis Schröder (r.) führte die Lakers beim Einzug in die Playoffs an
© Imago
fkunkel
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Die Los Angeles Lakers haben nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle die Playoffs in der NBA erreicht.

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Dank einer starken Leistung von Dennis Schröder setzte sich der Rekordmeister - 17 Titel wie die Boston Celtics - am Dienstagabend im spannenden, aber qualitativ überschaubaren Play-in-Spiel gegen die Minnesota Timberwolves mit 108:102 nach Verlängerung durch.

Als die Wolves im dritten Viertel kurz davorstanden, ihren Vorsprung von 15 Punkten weiter in die Höhe zu schrauben, war Schröder zur Stelle und erzielte sieben Punkte in Serie für die Lakers.

Nur 1,4 Sekunden vor der Schlusssirene ließ der 29-Jährige die Halle beben, als er einen Drei-Punkte-Wurf zum kurzzeitigen 98:95 für den Rekordmeister versenkte.

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Doch die Geschichte war damit noch nicht zu Ende: Mike Conley verwandelte drei Freiwürfe nur 0,1 Sekunden vor dem Abschluss der regulären Spielzeit und brachte das Match in die Verlängerung.

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Schröder ließ sich an jenem Abend aber weder durch den Dämpfer in letzter Sekunde noch durch seine anhaltenden Knöchelprobleme während der Partie aus der Bahn bringen.

Der deutsche Nationalspieler erzielte gegen die Timberwolves nicht nur 21 Punkte in knapp 33 Minuten, sondern war nach seiner Hereinnahme von der Bank wirklich überall auf der Platte - auch in der Defensive - zu finden.

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Er traf fünf von zwölf Würfen, davon drei von vier aus dem Drei-Punkte-Bereich und hatte zudem vier Rebounds und zwei Assists.

Für die Lakers hätte Schröders Top-Leistung wohl kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen können. Sein Einsatz machte die schwächelnden Auftritte der Starter D‘Angelo Russell, Austin Reaves und Jarred Vanderbilt vergessen.

Lakers-Coach schwärmt von Schröder

Wenig verwunderlich, dass Headcoach Darvin Ham im Anschluss ein dickes Lob an den deutschen Aufbauspieler verteilte: „Seine Einstellung, sein Selbstvertrauen: Das ist unglaublich, außergewöhnlich“. Er sei einfach „froh“, Schröder in seinem Team zu haben.

Auch Mitspieler Anthony Davis hob den Kampfgeist des gebürtigen Braunschweigers hervor: „Er will gewinnen. Er bedeutet viel für unser Team.“

LeBron James wird seit Jahren als einer der besten Spieler in der NBA gefeiert, nachdem er den All-Time-Punkterekord gebrochen hatte und die Playoffjagd in der NBA glückt, wurde der Starspieler von seinen Mitspielern witzig gefeiert.
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Schröder selbst zog nach seiner Leistungssteigerung, die sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet hatte, einen Vergleich. „In der Mitte der Saison hatte ich den gleichen Wurf und habe ihn vom gleichen Punkt aus verfehlt. Dieses Mal war ich sehr zuversichtlich“, erklärte er über seinen vermeintlichen Gamewinner.

„Mein Selbstvertrauen ist da - auch weil ich sehe, dass LeBron mir vertraut“, führte Schröder aus und verwies damit auf das gute Zusammenspiel mit seinen Teamkollegen, allen voran Superstar LeBron James.

Schwierige Vergangenheit bei den Lakers

So rund war es zwischen den Lakers und Schröder in der Vergangenheit nur selten gelaufen.

Nach einer eher schwachen Saison im Jahr 2021 hatte Schröder die Lakers verlassen. Beide Seiten gaben einander die Schuld an der geplatzten Vertragsverlängerung. Berichten zufolge hatten die Lakers 84 Millionen Dollar für vier Jahre angeboten, aber Schröder behauptete später, dass dieses Angebot nie existiert habe.

Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wurde auch aus dem Umfeld der Franchise kritisiert. Lakers-Legende Magic Johnson sagte einst, dass Schröder kein echter Laker sei, weil er Einstellung und Gewinnermentalität vermissen lasse.

Doch vor der aktuellen Spielzeit kehrte Schröder für ein vergleichsweise geringes Gehalt von 2,6 Millionen Dollar für ein Jahr nach LA zurück.

Schröder ist zur Stelle, wenn andere fehlen

Zunächst fungierte er oftmals nur als Nebendarsteller, auch wenn er in dieser Saison in 50 von 66 Spielen startete.

Erst die verletzungsbedingten Ausfälle von James und Russell sorgten kurioserweise dafür, dass Schröder zunehmend in Fahrt kam. Gleich mehrfach führte er die Lakers in einzelnen Partien mit den meisten Assists an und glänzte als Mann der entscheidenden Momente.

So erzielte er beispielsweise Ende März gegen die Oklahoma City Thunder in der zweiten Halbzeit 22 Punkte und verteilte sechs Assists - und das, obwohl er sich im ersten Viertel den Knöchel verstaucht hatte.

Schröders Siegeswille und seine Aggressivität waren der Schlüssel zum Erfolg für das teils stark unterbesetzte Team. Letztlich ist es auch seinem Offensivtalent zu verdanken, dass die Lakers in einer relativ schwierigen und wichtigen Phase mit den Gegnern mithalten konnten.

NBA-Playoffs: Grizzlies sticheln gegen Lakers

Passend dazu stellte Schröder nach dem jüngsten Erfolg gegen die Wolves klar: „Ich habe keine Angst vor dem Moment. Ich bin da, wenn ich gebraucht werde.“

In der bevorstehenden Playoff-Serie gegen die Memphis Grizzlies werden Schröders Qualitäten erneut gefragt sein. Immerhin verfügt der kommende Gegner über eine junge und hungrige Mannschaft, die dem ein oder anderen bereits zum Verhängnis geworden ist.

Bereits bevor die Lakers überhaupt als Kontrahent feststanden, waren die ersten Sticheleien aus dem Lager der Grizzlies zu vernehmen. Defensiv-Ass Dillon Brooks tönte am Dienstag, dass er gegen niemand Geringeren als LeBron James spielen wolle: „Das Vermächtnis ist da. Das erste Mal wieder in den Playoffs und ihn gleich ausschalten.“

Auch im Januar, als die Lakers und die Grizzlies aufeinandertrafen, flogen am Spielfeldrand die Fetzen. Eine Gruppe von Memphis-Spielern um Superstar Ja Morant lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit Fox-Sports-Experte Shannon Sharpe, der Brooks als zu klein für die Verteidigung von James bezeichnete.

Mit Schröder steigen die Erfolgschancen

An der für die Playoffs benötigten selbstbewussten Einstellung mangelt es den Grizzlies demnach nicht. Doch die Tatsache, dass das Team mit Steven Adams und Brandon Clarke gleich auf zwei Center verletzungsbedingt verzichten muss, ist natürlich ein Plus für die Lakers.

Nicht vergessen werden darf jedoch, dass Xavier Tillmann in der Abwesenheit der Schlüsselspieler zuletzt solide Arbeit leistete. Auch der auftrumpfende Jaren Jackson Jr., der sich bereits für die Wahl zum Defensivspieler des Jahres empfohlen hat, wird in Aktion sein.

Umso wichtiger, dass Schröder bei LA erneut zur Stelle ist, wenn andere Stars wieder einen schwarzen Tag erwischen. Der deutsche Starspieler wird gegen die Grizzlies mindestens genauso abliefern müssen wie gegen die Wolves, sonst sieht es düster aus für die Lakers.