Frust in Italien kurz vor der Basketball-WM: Verbandspräsident Gianni Petrucci fand harte Worte zur Entscheidung von NBA-Star Paolo Banchero, bei den Titelkämpfen nicht für Italien, sondern die USA anzutreten.
"Hat uns reingelegt": NBA-Star sorgt mit WM-Entscheidung für Riesen-Ärger
WM-Zoff um NBA-Star
Im Interview mit der Gazzetta dello Sport zeigte sich Petrucci enttäuscht über die Art der Kommunikation seitens Banchero: „Es war eine legitime Entscheidung, aber er hätte anrufen können, um uns das mitzuteilen. Stattdessen haben wir von seiner Entscheidung aus der Zeitung erfahren.“
US-Medien hatten zuvor berichtet, dass der NBA-Rookie of the Year von den Orlando Magic bei der WM (25. August bis 10. September) für die Auswahl der USA antreten werde.
„In den vergangenen Tagen war er in Mailand, und trotz unserer Vereinbarungen mit seiner Agentur hat er das Treffen mit Trainer Pozzecco vermieden“, ärgerte sich Petrucci.
Verbandsboss über Banchero: „Würde es als Hohn bezeichnen“
Einen Verrat wolle er Bancheros Entscheidung nicht nennen. Aber, so Petrucci: „Er hat uns reingelegt. Ich würde es als Hohn bezeichnen. Wir hatten für ihn schon eine großartige Werbestrategie geplant.“
Noch im vergangenen Herbst deutete vieles daraufhin, dass der 20 Jahre alte Forward, der in seiner Rookie-Saison 20,0 Punkte und 6,9 Rebounds auflegte, bei der WM für Italien auflaufen könnte.
Angeblich soll Banchero seinen Wunsch kommuniziert haben, nach Italien zu kommen und das Land mit stolz bei dem Turnier im Sommer verterten zu wollen.
„Ich würde gerne mit ihm spielen. Er hat mir eine SMS geschrieben und mir gesagt, dass er sich darauf freut, hierherzukommen“, hatte Nico Mannion von Virtus Bologna noch in einem Interview im Oktober mit BasketNews gesagt.
Auf neue Star-Power verzichten müssen die Italiener aber wohl dennoch nicht. Denn sie stehen kurz vor der Einbürgerung des US-Amerikaners Darius Thompson. Der 28-Jährige, der in der vergangenen EuroLeague-Saison mit Baskonia geglänzt hatte, hat eine italienische Frau.