Es waren bloß die ersten drei Punkte in der NBA, aber sie sagten so viel aus. Victor Wembanyama stieg hoch, der Ball verließ seine Hand fast auf Ringniveau, Maxi Kleber streckte sich vergeblich. 2,08 Meter misst der Deutsche, doch er war einfach - viel zu klein. Das „Alien“ hatte damit losgelegt, Supertalent Wembanyama gab gleich beim Debüt in der NBA einige Kostproben.
NBA: Wembanyama überzeugt trotz Niederlage bei Debüt - Auch Gegner Doncic schwärmt
Die „beste Show“ hat begonnen
„Dieser Abend war der Anfang“, sagte der 2,24 Meter große Franzose, „es ist noch immer ein Traum. Und ich hoffe, dass es sich weiterhin so anfühlt.“ Mit 119:126 verloren seine San Antonio Spurs gegen die Dallas Mavericks, aber irgendwie war das Ergebnis fast Nebensache.
Monatelang hatte die Basketball-Welt auf das Debüt des 19-Jährigen gewartet. Und der Nummer-1-Pick des Drafts zeigte gleich sein ganzes Repertoire: 15 Punkte in 23 Minuten, darunter auch ein Dunking und ein athletischer Alley-Oop.
NBA: Auch Superstar Doncic schwärmt von Wembanyama
Die Fans schwärmen, einer davon ist jetzt auch Luka Doncic - der Matchwinner der Mavericks. „Es ist ziemlich erstaunlich, ihn zu sehen“, sagte der Slowene: „Er bewegt sich fast wie ein Point Guard.“ Wie selbstverständlich nahm Wembanyama Dreier aus der Bewegung, dribbelte durch die Beine und verteilte zwei Assists.
„Viele Emotionen“ seien dabei gewesen, sagte er, aber die Niederlage störte dann doch: Er hasse es, zu verlieren, „mit einem Sieg wäre es perfekt gewesen.“
Und wie verteidigt man gegen einen derart flinken Riesen? „Man braucht Energie und Physis, sodass er aus der Balance kommt - ein bisschen zumindest“, erklärte der 26 Zentimeter kleinere Grant Williams von den Mavs.
Auch defensiv nahm der Franzose mit seiner Spannweite (2,43 m) ordentlich Einfluss, brachte es auf fünf Rebounds, zwei Steals, und einen Block. Doch Wembanyama hatte Foulprobleme, spielte deshalb nur 23 Minuten. „Vielleicht wollte ich es zu gut machen. Ich muss in der Defensive nicht so viel Risiko gehen“, sagte er später.
Sein Trainer Gregg Popovich indes lobte die „Reife“ seines Jungstars im Umgang mit der Foul-Situation. Diese sei „eine der schwersten“, man bekomme „keinen Rhythmus“. Offen bleibt die Frage, was passiert, wenn das „Alien“ diesen Rhythmus erstmal gefunden hat. Ein Ziel hat Wembanyama sich schon selbst gesetzt: „Ich will den Fans die beste Show bieten.“