LeBron James überragte bereits alle anderen, da war der spätere König des Basketballs gerade neun Jahre alt. Weil er schon als Kind einen Kopf größer als seine Teamkollegen war, ließ der Junge aus Ohio bei der Besprechung der Spielzüge absichtlich die Schultern hängen und ging in die Knie. Damals spielte James allerdings noch American Football.
40 Jahre - und immer noch „King“
„Was zum Teufel machst du da?“ fragte ihn sein Trainer Bruce Kelker, worauf James antwortete: „Ich versuche, mich anzupassen.“ Der Coach soll darauf gesagt haben: „Du wirst niemals reinpassen. Und das kann eine gute Sache sein.“
James immer noch einer der Besten
Kelker behielt Recht, niemand ist wie LeBron. Heute feiert James seinen 40. Geburtstag, und noch immer ist er der „King“ der Basketball-Profiliga NBA und einer ihrer besten Spieler.
Natürlich leisten Nikola Jokic, Giannis Antetokounmpo oder Luka Doncic Erstaunliches, aber sie sind eben auch 10 bis 15 Jahre jünger. Sie waren Kinder, als LeBron 2003 direkt von der Highschool in die NBA kam. Auch sie staunen, wenn der alte Mann in dieser Saison wieder und wieder 25 Punkte oder mehr auflegt. Und irgendwie ist kein Ende in Sicht, zumindest nicht konkret.
Erst im Sommer verlängerte James seinen Vertrag bei den Los Angeles Lakers um zwei Jahre, 2025 kann er jedoch vorzeitig aussteigen. Zum Thema Rücktritt sagte LeBron jüngst: „Ich werde nicht mehr viel länger spielen, wenn ich ehrlich bin. Ich weiß nicht, wie viel Jahre das noch sein werden.“ Er wolle aber keinesfalls so lange spielen, „bis der Lack ab ist“.
James wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf
Denn eigentlich hat er alles erreicht. Viel mehr als ein Junge aus Akron/Ohio, dessen Mutter mit 16 Jahren schwanger wurde und dessen Vater sofort abgehauen war, erwarten konnte. Mama Gloria und er lebten in ärmlichen Verhältnissen von Sozialhilfe, mussten so oft umziehen, bis der Sport dem Kind eine Richtung gab. Erst holte Kelker den athletisch gesegneten James in sein Football-Team, dann gab ihn seine Mutter als Pflegekind zu seinem späteren Mentor Frank Walker, der ihn zum Basketball bringen sollte.
Und der Rest ist Geschichte: NBA-Rekordscorer, viermal Most Valuable Player (MVP) der NBA und viermal NBA-Champion. Dabei sticht die Meisterschaft 2016 heraus, als James die Cleveland Cavaliers zum ersten NBA-Titel überhaupt führte. Nur dafür war er zwei Jahre zuvor extra von Miami Heat in seine Heimat zurückgekehrt. Das Spiel sieben der Finalserie gegen Stephen Curry und die Golden State Warriors ist legendär, James‘ spielentscheidender Block gegen Andre Iguodala ikonisch.
James spielte mit eigenem Sohn in der NBA
Und heute? Was ist auf den letzten Metern noch drin? Den Traum, mit Sohn Bronny (20) in der NBA zusammenzuspielen, erfüllte sich LeBron im Oktober. Ob der Sprössling dort aber eine Zukunft hat, bleibt höchst fraglich. Eine fünfte Meisterschaft wäre zwar in James‘ Sinne, doch haben die Lakers neben ihm und Anthony Davis in der Tiefe kaum die Klasse dafür.
Und auch den Rekord für den ältesten NBA-Spieler der Geschichte muss LeBron wohl abhaken. 45 Jahre und 363 Tage war Nat Hickey alt, als er 1948 abtrat. Andererseits: Bei LeBron James weiß man nie.