Basketballprofi Isaiah Hartenstein hat mit Oklahoma City Thunder den ersten Matchball im NBA-Finale weggeworfen. Das Team um den deutschen Center verlor das sechste Duell bei den Indiana Pacers nach einer ganz schwachen Vorstellung 91:108, in der Best-of-seven-Finalserie steht es damit 3:3, die Entscheidung fällt in der Nacht zu Montag (02.00 Uhr MESZ) bei OKC.
NBA-Entscheidung vertagt! Hartenstein und OKC kassieren heftige Pleite
Heftige Finals-Pleite für Hartenstein!
Hartenstein (27) hat die Chance, die Larry O’Brien Trophy als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki zu holen. Der Würzburger hatte 2011 mit den Dallas Mavericks triumphiert. Doch OKC zeigte bei der ersten von zwei Gelegenheiten zum Titelgewinn Nerven.
Das Team um MVP Shai Gilgeous-Alexander traf fast nichts von der Dreierlinie, ganz anders als die Pacers mit Starspieler Tyrese Haliburton, der trotz Wadenproblemen spielen konnte. OKC, bestes Team der Hauptrunde, lag schon zur Pause klar zurück (42:64) und schaffte es in der zweiten Hälfte nicht, Indiana auch nur in irgendeiner Form vor Probleme zu stellen.
„Alle Karten sind auf dem Tisch“
Bis zum Start des vierten Viertels war das Spiel dann bereits entschieden, die Pacers zogen auf 30 Punkte Vorsprung davon. Im Schlussviertel setzte OKC vor allem Ersatzspieler ein und schonte die Stars um Gilgeous-Alexander für den finalen Showdown.
„Wir wollten nicht, dass die Jungs hier ihren Titel feiern. Alle haben sich gewehrt, ich bin so stolz auf die Gruppe“, freute sich Tyrese Haliburton, Anführer der Indiana Pacers, über die vertagte Titelentscheidung. „Wir haben ein Spiel. Alle Karten sind auf dem Tisch - Spiel sieben in den NBA-Finals. Was könnest du sonst wollen?“
Bester Werfer des Gäste war Gilgeous-Alexander mit 21 Punkten, Hartenstein kam auf zehn Punkte und vier Rebounds in 16 Spielminuten. Der Topscorer der Pacers, die sich in Indianapolis eindrucksvoll gegen das Aus im Titelrennen stemmten, hieß Obi Toppin (20).
Toppin bekam von Haliburton zur Belohnung ein dickes Lob – und einen Spitznamen: „Er ist unglaublich. Ich habe keine Worte für ihn. Wir nennen ihn nur ‚The Great White Hope‘.“
Hartenstein der fünfte Deutsche mit Final-Niederlage?
In der Nacht zu Montag haben Hartenstein und OKC die Chance, ihre erschreckend schwache Vorstellung wieder gutzumachen. Gelingt ihnen das nicht, wäre er der fünfte Deutsche, der in einem NBA-Finale scheitert.
Detlef Schrempf (1996), Nowitzki (2006), Daniel Theis (2022) und Maximilian Kleber (2024) passierte das zuvor. Hartenstein hat mit Oklahoma City nun aber in eigener Halle die große Möglichkeit, das zu verhindern.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)